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05-07-2013 | Umwelt | Schwerpunkt | Article

Human-Biomonitoring als Instrument des gesundheitsbezogenen Umweltschutzes

Author: Julia Ehl

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Das Bundesumweltministerium (BMU) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) werden das in 2010 begonnene Kooperationsprojekt zum Human-Biomonitoring fortsetzen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Verbesserung der Kenntnisse über chemische Stoffe, die vom menschlichen Organismus aufgenommen werden. Dazu müssen neue Analysemethoden für Stoffe gefunden werden, die derzeit im Organismus noch nicht nachweisbar sind.

Das BMU und der VCI haben vor allem Stoffe im Blick, die von der Bevölkerung vermehrt aufgenommen werden oder die eine besondere gesundheitliche Relevanz haben könnten, die aber bislang im menschlichen Körper nicht nachweisbar sind. Bis 2020 sollen für bis zu fünfzig Stoffe und Stoffgruppen Analysemethoden gefunden werden.

Reale Belastung durch Industriechemikalien

Anhand dieser Nachweismethoden erhoffen sich die Wissenschaftler erhebliche Erkenntnisgewinne über die reale Belastung der Bevölkerung mit weit verbreiteten Industriechemikalien. Bisher wird häufig mit modellhaften Annahmen argumentiert, die gesundheitliche Risiken ggf. über- oder unterschätzen. Die gewonnen Daten können als Frühwarnsystem für bisher unbekannte Belastungen dienen. Die Risikobewertung, ob der nachgewiesene Stoff tatsächlich eine gesundheitliche Belastung darstellt, wird von einer Human-Biomonitoring-Kommission im Umweltbundesamt vorgenommen.

Im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit von BMU und VCI konnten bereits Analysemethoden für die chemischen Stoffe DINCH (1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisononylester), DPHP (Di-2-propylheptylphthalat) und MDI (Methylendiphenyldiisocyanat) entwickelt werden. Diese Stoffe sind als Kunststoff-Weichmacher und als Bestandteil von Einkomponentenschaum zur Fixierung und Dämmung von Fenster- und Türrahmen weit verbreitet.

Substanzen im Fokus

In diesem Jahr sollen für die Substanzen DEHTP (Di-(2-ethylhexyl)terephthalat), TOTM (Tri-(2-ethylhexyl)trimellitat), ASE (Alkansulfonsäurephenylester), BHT (2,6-Di-tert-butyl-p-kresol) und OMC (Octylmethoxycinnamat) Nachweismethoden entwickelt werden. Auch sie werden als Phthalat-Ersatzstoffe, Kunststoff-Weichmacher, Antioxidantien und UV-Filter weit verbreitet eingesetzt.

Thomas P. Knepper und Fank T. Lange geben in ihrem Beitrag "Human Biomonitoring of Perfluorinated Compounds" einen Überblick über den derzeitigen Forschungsstand hinsichtlich des Human-Biomonitorings in Bezug auf Fluor-Kohlenstoffverbindungen (PFC). PFC wird verbreitet in Kälte- und Isolationsmitteln eingesetzt und ist in der Natur kaum oder nicht abbaubar.

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