2005 | OriginalPaper | Chapter
(Un-)Zuverlässigkeitsurteile aus literaturwissenschaftlicher Sicht: Textuelle Signale, lebensweltliche Bezugsrahmen und Kriterien für die Zuschreibung von (Un-)Glaubwürdigkeit in fiktionalen und nichtfiktionalen Erzählungen
Authors : Gaby Allrath, Ansgar Nünning
Published in: Vertrauen und Glaubwürdigkeit
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Wie die Vielzahl und Bandbreite der Artikel in diesem Band belegen, handelt es sich bei der Frage nach der Vertrauenswürdigkeit um ein Themengebiet, dessen Relevanz die Grenzen der Disziplinen überschreitet. Innerhalb der Literaturwissenschaft beschäftigt sich die Narratologie mit Glaubwürdigkeit von Erzählern
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und Erzählungen. In diesem Zusammenhang ist natürlich besonders die Frage nach den literarischen Verfahren von Bedeutung, mit deren Hilfe in fiktionalen Texten der Eindruck von Unzuverlässigkeit beziehungsweise Zuverlässigkeit erzeugt wird. Eine literaturwissenschaftliche Herangehensweise an das Themengebiet,Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit‘ wird also Fragen in den Mittelpunkt stellen wie: Wann kann ein fiktionaler Sprecher in einem literarischen Text als unzuverlässig bezeichnet werden? Welche textuellen Merkmale legen eine solche Interpretation nahe? Handelt es sich bei der Unglaubwürdigkeit einer Sprecherin eher um ein textuelles Phänomen, oder müssen auch Autor und/ oder Leserin in eine Konzeption unzuverlässigen Erzählens einbezogen werden?