Skip to main content
Top

18-07-2016 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Article

Offene Software-Plattform für mehr Wertschöpfung in der Landwirtschaft

Author: Andreas Burkert

3 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Die Digitalisierung verändert auch die Landwirtschaft. Doch es fehlt eine offene Plattform, um die Vielzahl softwarebasierter Systeme effizient zu nutzen. Das Verbundprojekt ODiL soll dies nun ändern.

Die rasante Entwicklung der Sensortechnik und der Datenverarbeitung in Verbindung mit dem Internet ermöglicht heute landwirtschaftlichen Betrieben eine wesentlich präzisere Bearbeitung von Ackerflächen, eine genauere Überwachung und Versorgung ihres Viehbestands und generell eine vollständige Dokumentation der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die generierten Daten dienen dem Landwirt als direkte Entscheidungsgrundlage und helfen ihm, seine Produktivität und Ertragskraft deutlich zu steigern.

Für das Verarbeiten und Verwalten der Daten stehen ihm eine Fülle unterschiedlicher Softwaresysteme zur Verfügung, die sich allerdings in der Regel auf Ausschnitte der gesamten Wertschöpfungskette vom Feld bis zum Verbraucher fokussieren - etwa auf die Datenerhebung von Maschinen in der Feldbearbeitung - die aber nicht immer mit Maschinen oder Softwaresystemen anderer Anbieter kompatibel sind. Nun wollen im Rahmen des Projekts ODiL Informatiker eine offene Software-Plattform entwickeln, die es landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen soll, mit ihren Zulieferern, Dienstleistern und Abnehmern zeitgleich und verlässlich über alle Stufen der Wertschöpfung hinweg zu kommunizieren, ihre Daten gezielt und selektiv zu teilen und sicher auszutauschen.

Datenaustausch in der Landwirtschaft wird einfacher

Dabei können sie ihre vorhandenen Maschinen und Informationssysteme weiter nutzen, denn die neue Plattform ersetzt diese Systeme nicht, sondern verbindet sie miteinander. "Das Besondere an ODiL ist, dass sie den jeweiligen Eigentümern der Daten, also etwa den Landwirtschaftsbetrieben, dabei hilft, beim Datenaustausch innerhalb der Produktionskette ihr Dateneigentum durchzusetzen", so der Informatiker Professor Dr. Nils Aschenbrock von der Universität Osnabrück.

An seiner Universität bringen Wissenschaftler im Teilvorhaben "Mechanismen zur robusten und sicheren Vernetzung und Datenhaltung bei Schutz von Eigentumsrechten" Kompetenzen zu fehlertoleranter und ausfallsicherer Kommunikation sowie IT-Sicherheit und Datenschutz ein. "Wir wollen Verfahren konzipieren und implementieren, die Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der übertragenen Daten gewährleisten und eine Abbildung und Durchsetzung der szenario-spezifischen Eigentumsrechte ermöglichen sowie typische temporäre Verbindungsausfälle tolerieren", erläutert Aschenbruck vom Institut für Informatik.

Forschungsplattform als technologische Basis für Smart-Farming-Projekte

Am Projekt ODiL sind aktuell das DFKI Robotics Innovation Center, die Universitäten Bonn, Osnabrück und Würzburg, die Hochschule Osnabrück sowie das Competence Center Isobus (CCI) und m2Xpert beteiligt. Als Plattform unter Open Source-Lizenzen soll ODiL über das Projekt hinaus nicht nur von den Projektpartnern, sondern auch von Externen eingesetzt, weiterentwickelt und verwertet werden können. Auf diese Weise ermöglicht die Software langfristig den Aufbau wirtschaftlich hoch relevanter Netze aus allen beteiligten Akteuren der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette.

Mit ihrem "Look and Feel" eines sozialen Netzwerks soll die offene, modulare und dezentrale Architektur der Plattform einen breiten Einsatz und herstellerübergreifende Marktdurchdringung ermöglichen. Der Wissenschaft liefert ODiL eine Forschungsplattform mit direktem Marktzugang als technologische Basis für Smart-Farming-Projekte. Als Projektkoordinator ist das Robotics Innovation Center in ODiL für den Entwurf und die Umsetzung der Softwarearchitektur zuständig. Dabei fokussieren die DFKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere auf die Offenheit der Plattform und implementieren einen Software-Funktionsbaukasten mit modularen, wiederverwendbaren Funktionen. Dadurch gewährleisten sie die Kompatibilität der Software, die nicht auf einen spezifischen Hersteller ausgerichtet ist.

In das Verbundvorhaben, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund zwei Millionen Euro über drei Jahre gefördert wird, fließen die langjährigen Erfahrungen und umfangreichen Kompetenzen des DFKI im Bereich KI-Technologien für die Agrarwirtschaft ein. Diese bündeln sich in dem am 1. Juli 2016 eröffneten DFKI-Kompetenzzentrum Smart Agriculture Technologies (CC-SaAT).

print
PRINT

Related topics

Background information for this content

Related content

Premium Partner