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24-02-2020 | Unternehmensgründung | Kolumne | Article

Start-ups sind die Agilitätstreiber der Wirtschaft

Author: Nadine Dlouhy

3:30 min reading time

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Start-ups gelten als Gestalter, während etablierten Unternehmen der Ruf anhaftet, in starren Strukturen festzustecken. Warum Start-ups Agilitätstreiber sind, erklärt Gastautorin Nadine Dlouhy. 

Start-ups sind deutlich beweglicher als schwere, alteingesessene Konzerne oder gelähmte mittelständische Unternehmen. Sogar etablierte Firmen aus dem Ausland suchen dynamische Start-ups als Agilitätstreiber für ihr eigenes Business-Umfeld. Expertenwissen wird längst von anderen Ländern eingekauft und internationalisiert. Intelligente und stabile Positionierung ist deswegen wichtiger denn je. Nicht umsonst sind junge Unternehmen beliebt im Ausland und gesuchte Investments. Denn sie stellen einen entscheidenden Wissensvorsprung dar, den sich hierzulande bisweilen spielend abkaufen lässt.

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Kraft der Start-ups – Schnellster Weg, Innovation zu skalieren

Start-ups haben immer wieder gezeigt, dass in ihnen die Kraft stecken kann, Abläufe in der Wirtschaft neu zu definieren und durch ihre Produkte beziehungsweise Dienstleistungen nachhaltige Veränderungen zu bewerkstelligen, auch wenn die Erfolgschancen zunächst gering erscheinen.

Start-ups binden Interessen-Communities

Start-ups reden nicht lange und sind stark in zielführender Umsetzung. Warum? Weil sie neue Ideen nicht durch komplexe Hierarchien befördern müssen, die oft großen internen Widerstand darstellen. Bürokratische Prozesse sind ihnen fremd – das Ergebnis zählt, nicht der Weg. Klare Kommunikation lässt keinen Platz für Unklarheiten. Sie ist interpretationsfrei und schafft Fakten. Fakt ist auch: Menschen und Unternehmen sind austauschbar. 

Umso wichtiger ist es, Mitarbeiter als Persönlichkeiten zu entwickeln und zu positionieren. Menschen kommunizieren täglich über vielfältigste Kanäle und verfügen über mehr Optionen denn je, um ihre Identität nach außen zu kommunizieren. Doch um eindeutige Botschaften zu senden, sollte sich erst jeder seiner selbst bewusst sein. Start-ups machen den nächsten logischen Schritt in dieser Entwicklung und versuchen keine Zielgruppenfragmente, sondern gleich ganze Interessen-Communities an sich zu binden. Sie handeln anwendungsorientiert, kommunizieren direkt und bilden somit greifbare Mehrwerte heraus.

Ein fehlendes Kommunikationskonzept bedeutet unterlassene Unternehmensführung. Ohne klar definierte Ziele, Adressaten und Maßnahmen scheitert Kommunikation. Erfolgreiche Unternehmenskommunikation verfolgt die Kraft des Faktischen. Start-ups atmen und leben die Motivation zur Selbstdisziplin.

Gründer suchen die Herausforderung

Junge Unternehmen denken zudem in Reichweiten und damit an die Kundengewinnung für morgen. Noch nie konnten Unternehmen ihren Kunden rund um die Uhr so nah sein. Die anhaltende Vernetzung unserer Gesellschaft verleiht allen einen beachtlichen Zuwachs an Autonomie. Die Gesellschaft differenziert sich in unzählige Special-Interest-Gruppen und offenbart dabei ein augenscheinlich paradoxes Phänomen: Menschen streben nach Individualität und suchen doch die Gemeinschaft. Wo sich andere eher schwammige Ziele setzen, suchen Start-ups die Herausforderung, die über die Komfortzone hinaus geht.

Jungunternehmer zeigen Haltung

Bei steigender Preis- und Produktgleichheit verstecken sich Chefs zunehmend in Komfortzonen und verweisen auf Marketing und Vertrieb. Es ist jedoch die alleinige Aufgabe der Geschäftsführung, das Ruder auf Kurs zu setzen. Stattdessen schippern viele Unternehmen hoffnungsvoll im Nebel. Doch Hoffnung ist keine Strategie. Ziele werden zwar benannt. Aber ein Ziel ohne Plan ist planlos. Das gilt leider für den Großteil der Unternehmen. Eine junge Start-up-Generation lässt hoffen. Viele Jungunternehmer zeigen, wie es geht – mit Haltung und Identifikation im eigenen Unternehmen, die sichtbar und wahrnehmbar gelebt wird.

Lebendige Fehlerkultur in Start-ups

Start-ups sehen im Vergleich zu großen Unternehmen keine Probleme, sondern Potenziale und Chancen. Es geht nicht darum, wo Menschen und Unternehmen herkommen, sondern wo sie hinwollen. Das Ziel: Schwächen erkennen – Potential nutzen – Stärken gewinnen. Ein weiteres Stichwort lautet "Scheiterkultur". Wer nicht wagt, verliert. Die Wirtschaft fordert stets neue Innovationen, die neue Wege erfordern. Diese zu gehen, bedeutet nicht nur Mut, sondern auch Risiko. Start-ups sind dynamisch und haben eine lebendige Fehlerkultur. Raus aus der Komfortzone und rein in die Umsetzung

Agile Potenziale von Neugründungen

Das Erfolgsgeheimnis lautet Mensch. Er ist Erfolgs- und Innovationsfaktor Nummer eins und in der Lage, neue Wirklichkeiten zu schaffen. Es ist für Unternehmen an der Zeit, sich neu zu positionieren und auf ihre Kernwerte zu besinnen. Wo etablierte Unternehmen über Branchenerfahrung und Infrastruktur verfügen, geben jüngere Unternehmen in der Digitalisierung den Ton an. 

Viele etablierte Unternehmen in Deutschland belächeln jedoch das Potenzial der Start-ups, das große ausländische Marken-Monopole wie etwa Facebook bereits lange demonstrieren. Angesichts der vielseitigen Herausforderungen und Veränderungen sollten sich etablierte Unternehmen ihrer Vorteile bewusst werden und beginnen, Brücken zu jüngeren Unternehmen zu schlagen. Nur so können neue Synergien gebildet und zukünftige Märkte gewonnen werden. Und vielleicht werden dann auch schwere Konzerntanker zu agilen Unternehmen. 

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