Deutschland schneidet bei den Unternehmensgründungen im internationalen Vergleich schlecht ab. Es mangelt insbesondere an weiblichen Gründungen.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Gründerinnen sind in Deutschland noch immer eine Seltenheit. Das bestätigt eine weltweite Untersuchung des RWK Kompetenzentrums, einer gemeinnützigen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Laut "Global Entrepreneurship Monitor" belegt Deutschland bei der weiblichen Gründungsquote lediglich Platz 48 von 54 untersuchten Ländern.
Auf dem Spitzenplatz rangiert Ecuador. Dort sind 30,6 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 65 werdende Gründerinnen oder haben den Schritt in die Selbstständigkeit bereits gewagt. Dahinter folgen Länder wie Vietnam (24,8 Prozent), Peru (22,9 Prozent), Guatemala (21,8 Prozent) sowie Brasilien (20,7 Prozent).
Fünf Länder noch hinter Deutschland
In Deutschland liegt die Zahl der Unternehmensgründungen bei Frauen hingegen gerade einmal bei 3,9 Prozent. Niedriger ist sie nur noch in Bulgarien, Japan, Bosnien und Herzegowina, Italien sowie Frankreich. Doch nicht nur in "Emerging Markets" oder Schwellenländern ist die Gründungsquote hoch. Auch in strukturell vergleichbaren Ländern wie Kanada und Estland gründen Frauen fast viermal so häufig wie in Deutschland. Nur in drei Ländern gründen mehr Frauen als Männer eigene Unternehmen und zwar in Ecuador, Vietnam und Brasilien.
"Es bedarf daher politischer Maßnahmen, um Frauen bessere Gründungschancen zu ermöglichen. Einerseits müssen Frauen um familiäre Pflichten entlastet und andererseits an männerdominierte Berufe herangeführt werden", fordert das RWK Kompetenzzentrum für die Bundesrepublik.
Dennoch ist davon auszugehen, das auch die wirtschaftliche Not und der Mangel an Jobs in den Ländern mit der höchsten Gründungsquote unter Frauen eine große Rolle bei der hohen Zahl an weiblichen Start-ups spielen.