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02-01-2014 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Article

Fünf Herausforderungen für das neue Jahr

Author: Andreas Nölting

4:30 min reading time

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Welche Themen sind in 2014 wichtig? Wie können wir Ihnen mit ausgewählten Inhalten helfen? Die Wirtschaftsredaktion präsentiert fünf elementare Trends.

Das vergangene Jahr verlief für die deutschen Unternehmen  hoffnungsvoll, zumeist ertragsreich und wider Erwarten in ruhigen, kalkulierbaren Bahnen. Die Wirren der europäischen Finanzkrise, das heftige Debakel um fallierende Staaten und marode Banken, der panische Blick in den ökonomischen Abgrund sind plötzlich wie von der Bildfläche verschwunden und aus den Schlagzeilen verdrängt.

Doch die scheinbare Ruhe ist trügerisch. Die meisten Wirtschaftsauguren  sind sich einig, dass der ökonomische Sturm jederzeit wieder ausbrechen kann und die Märkte in ein gefährliches Ungleichgewicht stürzen können. 2014 wird enorm facettenreich, riskant und schnell – der Speed  wirtschaftlicher Umwälzungen nimmt zudem durch die Möglichkeiten des Internets rasant zu.

Machtverschiebung von West nach Ost

Wie kann Springer für Professionals Ihnen in diesen turbulenten Zeiten hilfreich zur Seite stehen, Sie mit nutzwertigen Inhalten versorgen, die Ihnen in ihrem beruflichen und privaten Leben helfen und auf die unternehmerischen Herausforderungen vorbereiten? Wir haben uns in unseren Wirtschafts-Redaktionen Management, Finance & Controlling, Business IT, Marketing, PR & Medien, Vertrieb sowie Banken & FDL umgehört und die Redaktionskollegen gebeten, die großen elementaren Trendthemen zu identifizieren, die Sie in 2014 erwarten, die wir bisher schon und künftig noch intensiver redaktionell begleiten wollen.

Natürlich beschreiben die im Folgenden vorgestellten großen fünf Themenkomplexe nicht die gesamte Vielfalt an inhaltlichen Komplexen, denen sich große Unternehmen, Manager, Selbständige oder Mittelständler stellen müssen. Megatrends wir die Globalisierung, die Machtverschiebung vom Westen nach Asien, die umweltverträgliche Unternehmensführung, die Energiewende oder etwa Dauerthemen wie Führung, Organisation oder Strategie werden hier nicht explizit aufgeführt, weil sie uns selbstverständlich erscheinen. Die folgenden fünf Themen jedoch haben sich zunehmend in den Vordergrund gedrängt, sie sind nach unserer Meinung die besonderen unternehmerischen Herausforderungen des Jahres 2014.

Die umworbenen Talente der Generation Y

1. Der Fachkräftemangel. Die demografische Entwicklung in Deutschland ist eindeutig: Unsere Gesellschaft wird immer älter. Dieser Trend führt in Unternehmen zu einem Engpass an qualifiziertem Personal und bedroht das ökonomische Wachstum. Ob in der Kommunikationsbranche,  der Technologie,  im Controlling oder dem Banking - der War of Talents verlangt nach neuen Strukturen und einem systematischen Talent Management. Für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist es elementar, sich als interessanter Arbeitgeber der Wissensgesellschaft zu präsentieren, um so die umworbenen Talente der Generation Y zu gewinnen.

2. Die Regulierung. Die europäisch gesteuerten öffentlichen Hilfsmaßnahmen während der Finanzkrise haben zu einem steigenden Einfluss des Staates in unternehmerischen Entscheidungen geführt. Beispielhaft ist der Bankensektor: Basel III, die Regulierung der Finanzmärkte oder die Bankenabwicklung  - der Staat setzt den Rahmen, in denen sich Unternehmen bewegen können. Die rechtlichen Bedingungen werden schärfer, was zu deutlichen Konflikten zwischen Unternehmen und staatlichen Instanzen führt. Die Controller in den Unternehmen haben alle Hände zu tun, um die staatlichen Auflagen und die Prüfungsschwerpunkte zu bewältigen. Die Herausforderungen an ein funktionierendes Risikomanagement in Unternehmen steigen.

3. Die Dominanz des Internets. Das Leben in den Industrienationen wird immer digitaler. Nichts geht mehr ohne das Internet. Mit brachialer Kraft wirft das Netz tradierte und bewährte Strukturen über Bord. On- und Offline verschmelzen. Wer beide Medien geschickt verbindet, zählt künftig zu den Gewinnern und kann seine Strategie aus einer neuen Perspektive „Augmented Reality“ erzählen. Zudem steigt die Relevanz mobiler Inhalte, die digitale Zukunft heißt Mobile. Viele Unternehmen hecheln den rasanten Entwicklungen im digitalen Raum hinterher. Sie agieren unüberlegt, verlieren sich im Netz und haben keine stringente Content-Strategie entwickelt.

Wenn der Shitstorm aufzieht

4. Der Verlust der Kontrolle. Social Media ist heute Alltag. Daher ist es für Unternehmen keine Frage, ob sie sich im Bereich Social Media engagieren oder nicht. Diese Entscheidung treffen die Nutzer. Der Kontrollverlust über die eigene Marke ist längst Tatsache. Shitstorms drohen, der kritische Druck im Web wächst. Diese Übermacht der sozialen Medien und die damit verbundene totale Transparenz der unternehmerischen (Fehl-) Entscheidungen zwingt die die verantwortlichen Manager zu einer permanenten Reflektion der wichtigsten Vertriebs-, Kommunikations- und Produktparameter. Nur wer eine stringente Strategie für den Umgang mit den neuen Medien hat, wird nicht vom nächsten Shitstorm aus dem Markt gefegt. Das Thema Multi-Channel-Handel und die wachsende Bedeutung des Key Account Managements als Werttreiber in den Unternehmen werden in diesem Jahr einen noch stärkeren Einfluss sowohl auf die Vertriebskultur als auch auf die Vertriebsstrategien haben.

5. Die Suche nach Sinn. Die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen immer häufiger die Frage nach der Aufgabe der Unternehmen in unserer Gesellschaft. Die Verantwortung der Konzerne für die Auswirkungen ihrer Politik auf die Gesellschaft (Corporate Social Responsibility) gerät immer mehr in den Fokus der öffentlichen Diskussion und einer staatlichen Regulierung. Eine nachhaltige Unternehmensführung muss soziale, ethische und ökologische Belange in ihre Strategie einbeziehen. Wirtschaftliche Kalkulationen dürfen nicht nur auf rein betriebswirtschaftliche Fragestellungen reduziert werden, Unternehmen müssen als Bürger (Corporate Citizens) einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, sonst verlieren sie ihre Existenz-Berechtigung.  Der kalte Unternehmer hat ausgedient.

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