In die Klebefläche eines transdermalen Pflasters sind ein oder mehrere Wirkstoffe eingebettet.
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG
Je nach Anwendungszweck bleibt das Pflaster unterschiedlich lange auf der Haut. Die Tragezeit variiert zwischen einem Tag und einer Woche. Damit es nicht verrutscht, selbst beim Sport oder unter der Dusche hält und sich wieder rückstandsfrei ablösen lässt, muss der eingesetzte Klebstoff hohe Anforderungen erfüllen. Zum Einsatz kommen druckempfindliche Haftklebstoffe, die gesundheitlich unbedenklich, also biokompatibel, sind. Dabei handelt es sich in der Regel um gummiartige beziehungsweise zähflüssige Polymere, wie zum Beispiel Polyacrylate, Silikone oder Polyisobutylene. Klebstoffe dieser Art haften schon bei wenig Druck der Hand oder des Fingers fest, aber reversibel, auf der Haut. Voraussetzung: Die Klebstoff-Rezeptur muss eine ausreichende Adhäsion mit der zu beklebenden Oberfläche aufweisen und über die erforderliche Kohäsion, den inneren Zusammenhalt der Klebstoffschicht, verfügen. Dazu ist wichtig, dass die Rezeptur individuell auf den Wirkstoff abgestimmt wird. Flüssige Wirkstoffe – wie zum Beispiel Nitroglycerin – erhöhen die Klebkraft des Haftklebstoffs, senken aber seine Kohäsion. Dies muss bei der Einstellung der Rezeptur berücksichtigt werden.
Viskosität des Klebstoffs entscheidend
Die Viskosität des Klebstoffs ist entscheidend für die Wirkstoffabgabe. Diese erfolgt durch passive Diffusion des in der Klebstoffmatrix homogen dispergierten Wirkstoffs. Nach Aufkleben des Pflasters tritt durch das Konzentrationsgefälle des Wirkstoffs zwischen Klebstoffmatrix (hohe Konzentration) und Haut (niedrige Konzentration) der Wirkstoff aus dem Pflaster in die Haut über. Die Klebstoffmoleküle selbst sind zu groß, um von einer intakten Hautoberfläche aufgenommen zu werden. Dennoch muss der Klebstoff geprüft biokompatibel sein.
Weitere Informationen: IVK – Industrieverband Klebstoff e.V.