Zelu Chemie hat einen wässrigen, einkomponentigen (1K) Dispersionsklebstoff zur Verklebung von Lenkrädern entwickelt. Das Resultat: Der Klebprozess wird doppelt so schnell.
Bislang wird ein Großteil der weltweit produzierten Lenkräder, die verklebt werden müssen, mit Hilfe lösemittelhaltiger Klebstoffe hergestellt. Dieser Prozess ist jedoch aufwendig, da der Lenkrad-Rohling aus Formschaum besteht, auf dessen Oberfläche sich Trennmittel vom Schäumprozess befinden. Das Trennmittel muss daher mit organischen Lösungsmitteln oder durch mechanisches Anschleifen entfernt werden, damit der Klebstoff auf dem Integralschaum haftet.
Die Zukunft soll anders aussehen: Ziel der Automobilhersteller ist unter anderem, die Emissionen im Fahrzeuginneren gemäß der Empfehlung VDA 278 des Verbandes der Automobilindustrie zu reduzieren. Dazu sollen Lenkräder künftig ohne Lösemittel hergestellt werden.
1K-Dispersionsklebstoff als Kontaktklebstoff
Um den Einsatz von Lösemitteln zu vermeiden, bietet Zelu nun einen neuen 1K-Dispersionsklebstoff an. Nach Angabe des Unternehmens könne dieser unter Verwendung eines speziellen, ebenfalls wässrigen Trennmittels beim Schäumprozess direkt, also ohne weiteres Aufarbeiten des Lenkrad-Rohlings, zum Verkleben eingesetzt werden. Nach dem Auftrag des Klebstoffes verdampfe das darin enthaltene Wasser innerhalb weniger Minuten. Die Lederschnitte sollen anschließend bei Raumtemperatur im Kontaktverfahren verklebt werden können. Lediglich in Bereichen mit großer Materialspannung sei eine Erwärmung auf ungefähr 65 °C empfehlenswert.
Da die aufwendige Reinigung des Lenkrad-Rohlings vor dem Verkleben entfalle, reduziere sich die Verarbeitungszeit um mehr als die Hälfte. Ein weiterer Vorteil der Lösung bestehe darin, dass in der Produktion ein Abmischen mit einem Vernetzungsmittel – wie bei zweikomponentigen Klebstoffen üblich – ebenfalls entfalle. In Abhängigkeit von der Auftragsart sei der neue Klebstoff in unterschiedlicher Viskosität und Farbe verfügbar.