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29-01-2021 | Vermögensverwaltung | Schwerpunkt | Article

Deutsche lassen bei ihren Finanzen Vorsicht walten

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Wie steht es um die Finanzen der Deutschen nach dem Pandemiejahr 2020? Viele Bundesbürger lassen Vorsicht walten, sparen ihr Geld und bauen Schulden ab. Die Vorteile des Kapitalmarkts erkennen laut einer aktuellen Befragung aber weiterhin nur wenige.

"Es ist sicherlich der Pandemie mit ihren finanziellen Auswirkungen auf viele Branchen und Betriebe geschuldet, dass sich die Deutschen sehr zurückhaltende Ziele für ihre Finanzen stecken", erläutert Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management, die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage. Für die im Dezember veröffentlichte Erhebung wurden  vom 27. November bis 17. Dezember 2020 rund 1.000 Deutsche ab 18 Jahren zu ihren drei wichtigsten finanziellen Prioritäten im Jahr 2021 sowie zur Finanzberatung im Allgemeinen online befragt. 

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Kurz-, mittel- und langfristige Finanzplanung

Eine vernünftige Finanzplanung bedeutet, sich detailliert mit den eigenen Lebensplänen auseinander zu setzen. Der Zeitraum, wann die jeweiligen Pläne umgesetzt (und finanziert) werden sollen, bestimmt maßgeblich, welche Investitionsmöglichkeiten bestehen.

Rund ein Drittel der Befragten ist mit der eigenen Finanzsituation zufrieden. 31 Prozent der Teilnehmer sehen daher aktuell keine Notwendigkeit für weitere Aktivitäten. Allerdings wollen 31 Prozent 2021 weniger Geld ausgeben. Dazu gehört etwa, den Konsum zu reduzieren oder nach günstigeren Vergleichsangeboten etwa bei Verträgen wie Strom oder Mobilfunk Ausschau zu halten. Jeder vierte Befragte hat sich wiederum vorgenommen, Schulden zu begleichen oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. 

Ein knappes Fünftel muss auf Einkommen verzichten

18 Prozent der Befragten gaben allerdings an, wegen der Corona-Maßnahmen derzeit weniger Einkommen zu haben. Sie hoffen, dass sich die finanzielle Lage 2021 wieder normalisiert. "Bis mehr finanzielle Sicherheit besteht, wird bewusster konsumiert und die Ausgaben werden angepasst – das ist sehr vernünftig", kommentiert Schulz die Haltung der Verbraucher. Auch dass sich 16 Prozent im neuen Jahr mit einem Haushaltsbuch mehr Transparenz über ihre Ausgaben verschaffen wollen, sei unabhängig von von der aktuelle Krise "ein guter erster Schritt, um darauf eine Finanzplanung aufzubauen". 

Geht es um die Gestaltung der finanziellen Zukunft, haben die Bundesbürger durchaus unterschiedliche Strategien bei der Kapitalanlage: Während mit 20 Prozent rund jeder fünfte Befragte Geld auf dem Sparbuch zurücklegen möchte, gaben 18 Prozent an, einen Fonds- oder Wertpapiersparplan abschließen und damit regelmäßig Geld anlegen zu wollen. Weitere 15 Prozent der Teilnehmer planen, Geld an der Börse zu investieren. Und 14 Prozent interessieren sich für nachhaltige Geldanlagen und wollen ihr Geld nicht nur vermehren, sondern damit gleichzeitig etwas Gutes tun. 

Mangelndes Finanzwissen bleibt weiter größtes Hindernis

Angesichts eines anhaltenden Niedrigzinsumfeld im Zuge der fiskalpolitischen Maßnahmen als Reaktion auf Covid-19 warnt Schulz davor, das Geld nicht auf Tagesgeldkonten oder Sparbüchern zu parken. "Wer seine Ersparnisse vermehren will, wird langfristig nicht daran vorbeikommen, auf die Kraft des Kapitalmarkts zu setzen." Dass sich die Deutschen dennoch häufig nicht an Wertpapiere als Anlageform herantrauten, liegt laut Studie häufig am mangelnden Finanzwissen. Ein Viertel der Befragten nutzt daher eine Finanzberatung bei Banken, Sparkassen oder Vermögensberatern. Von den übrigen Befragten sind immerhin 18 Prozent offen für eine Beratung. 

"Aktien zählen wie Immobilien zu den klassischen langfristigen Sachwertanlagen und bieten damit innerhalb eines strukturierten Portfolios grundsätzlich eine solide Basis für einen langfristigen Vermögensaufbau", bestätigen auch Philipp Karl Maximilian Lindmayer und Hans-Ulrich Dietz im Buchkapitel "Langfristige Geldanlage: Aktien, Anleihen und weitere Anlagemöglichkeiten" auf Seite 151 f. 

Dabei sollten Anleger die mit den Investitionen verbundenen Unsicherheiten und Risiken sorgfältig abwägen und in ihre Überlegungen einbeziehen. Die Springer-Autoren raten deshalb,

  • Geld an den Kapitalmärkten langfristig anzulegen, um Kursschwankungen auszugleichen,
  • Kapital nicht in einzelne wenige Werte zu investieren, sondern breit in Geld- und Sachwertanlagen zu streuen,
  • so viel liquide Mittel zu haben, um bei persönlichen und familiären Verpflichtungen der nächsten Jahre nicht auf das investierte Geld angewiesen zu sein und damit Verluste realisieren zu müssen,
  • Finanzpartner sorgfältig nach den Kriterien Seriosität, Rating und Einlagensicherung auszuwählen.

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

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