Privatanleger und institutionelle Investoren bescheren dem Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr. Wegen Corona werden die kommenden Monate von Unsicherheiten geprägt sein.
Für das Corona-Jahr 2020 legt die Deka-Gruppe zufriedenstellende Zahlen vor.
Foto: DekaBank
"Mit unserem Konzernergebnis sind wir angesichts des historisch schwierigen Umfeldes zufrieden", kann Georg Stocker, Vorstandsvorsitzender der Deka Bank, anlässlich der Präsentation des Geschäftsergebnisses 2020 in einer virtuellen Pressekonferenz verkünden. Während das wirtschaftliche Ergebnis um rund 38 Prozent auf 269 Millionen Euro schrumpfte, konnte die Deka-Gruppe den Absatz von Fonds und Zertifikaten trotz Corona-Krise steigern. Die Nettovertriebsleistung 2020 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro. Davon entfielen 12,6 Milliarden Euro auf das Retailgeschäft und 19,5 Milliarden Euro auf institutionelle Investoren. "Unser Geschäftsmodell hat sich als stabil und krisenfest erwiesen", resümiert Stocker. "Wir liegen operativ über Vorjahr und mit der kräftigen Erhöhung der Risikovorsorge haben wir für potenzielle Ausfälle bei einer fortschreitenden Corona-Krise auskömmlich vorgesorgt."
Bundesbürger legen vermehrt in Sparplänen an
Gründe für die hohe Nachfrage nach Anlagelösungen sind die anhaltend niedrigen Zinsen sowie der Börsenboom trotz Corona-Krise. Entsprechend kann sich die Deka Bank über hohe Absatzzahlen freuen. "Das Sparbuch der 2020er Jahre ist der Wertpapiersparplan", stellt Vorstandschef Stocker fest. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weite Teile der Bevölkerung an dieser Entwicklung noch immer nicht teilhaben.
Zum ersten Lockdown in der Bundesrepublik Mitte März schickte die Deka den Großteil ihrer Belegschaft umgehend ins Homeoffice. Dennoch war das Institut laut eigenen Angaben zu jeder Zeit voll leistungsfähig. Beispielsweise konnte im April 2020 die S-Invest App freigeschaltet werden, mit der Sparkassenkunden aktuelle Informationen zu Finanzmärkten und Wertpapieren erhalten. Überdies verschafft die mobile Lösung einen Überblick über das eigene Depot bei Instituten innerhalb und außerhalb der Finanzgruppe.
Risikovorsorge ist signifikant gestiegen
Zum Jahresstart 2021 stellt sich die Deka-Gruppe auf große Unsicherheiten in Bezug auf die Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft ein. Entsprechend stieg die Risikovorsorge signifikant auf 178 Millionen Euro, wovon 162 Millionen Euro auf das Kreditgeschäft entfallen. Zwar spielt dieses Segment eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, ist aber dennoch ein wichtiger Bestandteil des integrierten Geschäftsmodells der Deka. Der Kreditbestand beläuft sich derzeit auf 24,8 Milliarden Euro und setzt sich zusammen aus der Flugzeug- und Schiffsfinanzierung sowie einem Immobilienportfolio vornehmlich mit Büroobjekten.
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