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08-08-2018 | Versicherung | Nachricht | Article

Axa stößt irische Tochtergesellschaft ab

Author: Uwe Schmidt-Kasparek

2:30 min reading time

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Der französische Axa Konzern will seinen irischen Lebensversicherer verkaufen. Für 230.000 deutsche Kunden soll trotzdem "alles beim Alten" bleiben, erklärt das Unternehmen. 

Der Verkauf ist laut dem Axa-Konzern ebenso ein Sonderfall wie der Verkauf der Pensionskasse "pro bAV" Anfang des Jahres. Die Gruppe und Axa Deutschland wollen künftig aber weiterhin Lebensversicherungen verkaufen und sich in Deutschland auch nicht vom klassischen Bestand trennen. Betroffen sind vom Verkauf der Axa Life Europe 230.000 Kunden, die die Fondspolice "Twin Star" abgeschlossen haben. Das Produkt wurde Ende 2012 wegen der Finanzkrise eingestellt. 

Die Axa Irland hatte sich mit den Garantien verhoben und die Axa-Gruppe musste Verluste ausgleichen. Ein Neugeschäft hätte nicht mehr zu attraktiven Konditionen angeboten werden können. Jetzt trennt sich der Versicherer auch von dem Twin-Star-Bestand, weil für den Investor starke Kursschwankungen, die innerhalb der Produkte auftreten unproblematischer seien, als für die Axa Gruppe. Anfang August hatte sie bekannt gegeben, die  Axa Life Europe an den Finanzinvestor Cinven zu veräußern. Laut Axa Deutschland wurde "Twin Star" an 300.000 Kunden in Deutschland verkauft. 70.000 Versicherte haben die Rentenpolice bereits gekündigt oder sich bei Ablauf das Fondsguthaben auszahlen lassen.

Kompliziertes Hedging notwendig

Bei "Twin Star", das seit April 2006 im deutschen Markt verkauft wurde, handelt es sich um ein Variable Annuities (VA). Bei VAs wird die Garantie für die Kunden durch den Kauf von Garantieprodukten am Kapitalmarkt hergestellt. Es ist ein kompliziertes Hedging notwendig. Bei den Produkten handelt es sich so genannte Guaranteed Minimum Income Benifits (GMIB), also um Fondspolicen mit endfälliger Rentengarantie. Den Kunden wird schon bei Vertragsabschluss eine garantierte Mindestrente versprochen. "Wir haben eine Garantie von 3,25 Prozent gegeben", sagte Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstandes der Axa Lebensversicherung Deutschland im Gespräch mit Versicherungsmagazin. 

2008 erlitt die Axa Life Europe infolge der Finanzkrise Verluste in Höhe von 84 Millionen Euro. "Auch in den Jahren 2009 und 2010 sind Verluste aufgetreten", bestätigt Dahmen ohne ihre Höhe zu beziffern. Sie entstanden, weil im Zuge der Finanzkrise stark gestiegene Kosten zur Absicherung der Garantien notwendig wurden. Diese Verluste wurden von den Aktionären der Axa getragen. "Der strategische Grund des Verkaufes ist, dass ein Finanzinvestor starke Kursschwankungen nicht ausgleichen muss, wenn er sein Hedging als langfristiges Mittel zu Erzeugung der Garantien versteht", erläuterte Dahmen. So könne Axa als börsennotiertes Unternehmen hingegen nicht handeln. 

Mehrheit hat keinen Verlust gemacht

"Die absolute Mehrheit der Kunden hat mit Twin Star keine Verluste gemacht", sagte Dahmen. Nur in Einzelfällen, wenn der Kunde zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt eingestiegen und die Police relativ schnell wieder gekündigt habe, seien theoretisch Verluste möglich gewesen. "Die vertraglich geregelten Garantien und Bedingungen bleiben unverändert bestehen", heißt es bei Axa Deutschland. Das Unternehmen bleibe weiterhin "erster Ansprechpartner" für Kunden mit Twin Star-Policen und verwaltet die Bestände. Das sei für die nächsten 30 Jahre vertraglich gesichert. Auch für die Vertriebspartner in Deutschland soll sich durch den Verkauf nichts ändern.

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