Der Ausbau digitaler Vertriebskanäle und Services beschäftigt Unternehmen auf dem Weg in die Plattformökonomie immer stärker. Das wirkt sich auf die Budgets aus. Aktuelle Zahlen und Fakten aus dem Vertrieb kompakt auf einen Blick.
Vertriebsunternehmen arbeiten verstärkt an digitalisierten Prozessen und wollen ihre Produkte in den digitalen Kanälen präsenter machen. Das zeigt eine Studie von Lünendonk & Hossenfelder. Danach wollen 78 Prozent der Unternehmen ihre Produkte und Services stärker über verschiedenen digitale Kanäle und Plattformen vermarkten. Für mehr als 60 Prozent der Unternehmen haben digitale Absatz- und Marketingkanäle an Bedeutung 2020 gewonnen.
Laut Zahlen Bitkom (Quelle: Statista Research 2021) zu den Digitalisierungsfolgen in Unternehmen wollen
- 60 Prozent bestimmte Produkte und Dienstleistungen neu auf den Markt bringen,
- 75 Prozent bestehende Produkte und Services anpassen und
- 49 Prozent einige Produkte und Dienstleistungen vom Markt nehmen.
Laut Lünendonk-Report ist es 71 Prozent der befragten Firmen wiederum wichtig, Teil der digitalen Plattformökonomie zu werden.
Möglichst konsistentes Markenerlebnis zählt
Kundenzentrierung und User Experience entlang der gesamten Customer Journey sehen die Unternehmen dabei als entscheidende Faktoren. Allerdings gehört dazu ein konsistentes Markenerlebnis. Das hat zur Folge, dass 2021 die Budgets für die Digitalisierung deutlich steigen sollen und der Markt für Digital Experience Services in Deutschland von der Entwicklung profitiert. Lünendonk schätzt das entsprechende Volumen auf 7,1 Milliarden Euro.
Innovationen sind nicht mutig genug
Weniger Mut beweisen Unternehmen bei ihren Innovationen, etwa in der Konsumgüterbranche. Nur zehn Prozent der neuen Ideen des Sektors entfallen nach IFH-Angaben 8IFH Förderer) beispielsweise auf neue Geschäftsmodelle. Das Gros der Innovationen bezieht sich immer noch eher auf klassische Produkte und Prozesse. Vor allem im E-Commerce sind Innovationen in Prozessen ein wesentlicher Schlüssel, um Wettbewerbsvorteile im Vertrieb zu erringen. Die Springer-Autoren Dominik Große Holtforth, Richard C. Geibel und Robin Kracht stellen zu "Digitale Innovationen im E-Commerce" fest, dass diese mit hoher Innovationsneigung und digitaler Kultur eingesetzt werden. Bei den Nutzern wiederum steigerten Innovationen im Frontend-Bereich die Akzeptanz für E-Commerce-Angebote. Auch hier haben Innovationen, mit denen Unternehmen Prozesse und Anwendungen voranbringen, eine direkte Auswirkung auf den Vertriebserfolg. Denn mehr Prozesseffzienz münde "häufig auch in günstigere Preise, verbesserte Produktqualität, schnellere Lieferungen und andere Services", so die Autoren.
Weitere aktuelle Zahlen aus Studien und Analysen zum Vertrieb lesen Sie in der Sales Excellence-Ausgabe 1-2 | 2021.