Zusammenfassung
Die „Umsetzungsstrategie Industrie 4.0“ (BITKOM et al. 2015,
http://www.plattform-i40.de/sites/default/files/150410_Umsetzungsstrategie_0.pdf) trifft zur Rolle der öffentlichen Verwaltung bei der Umsetzung der Zielsetzungen von Industrie 4.0 keine Aussage. Der vorliegende Beitrag zeigt 4 Jahre nach der CeBIT 2013 und der zwischenzeitlichen Evolution der 4.0-Themen und -Felder die notwendigen Schnittstellen, Interdependenzen und weiteren Herausforderungen zwischen der Industrie und der öffentlichen Verwaltung im Kontext von Industrie 4.0 neu auf – im Besonderen die Anforderungen an die kommunale Wirtschaftsförderung (4.0). Als Bindeglied zwischen Industrie, Wirtschaft und Verwaltung kommt der kommunalen Wirtschaftsförderung als Teil der öffentlichen Verwaltung bei der Umsetzung von Industrie 4.0 und den weiteren Initiativen mit Blick auf den jeweiligen örtlichen Standort, aber auch mit Blick auf den Standort Deutschland (4.0) im globalen Wettbewerb, eine besondere Bedeutung zu. Unter dem Rubrum „Wirtschaftsförderung 4.0“ wird auf Basis der Erkenntnisse aus einer Literaturanalyse, eines Expertenworkshops und weiterer Institutsaktivitäten ein Lösungsmodell vorgeschlagen, das die Herausforderungen von Industrie 4.0 für die staatliche Ebene besonders fokussiert. Ziel des Beitrages ist es, einen wissenschaftlichen wie praxisorientierten Diskurs über die Bedeutung der wirtschaftsrelevanten Fachverwaltung im Kontext der Zielsetzungen von Industrie 4.0 und deren implizierte, wirtschafts- und standortaffine Folgefelder anzuregen und zu korrespondierenden Forschungs- und Praxisprojekten zu motivieren. Der Beitrag adressiert damit sowohl die immer noch junge wissenschaftliche 4.0-Forschung in diesem Bereich als auch die Wirtschaft und Verwaltungspraxis mit ihren zukünftigen Herausforderungen.