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04-06-2018 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Article

Wirtschaftsboom hilft vielen Großstädten nicht

Author: Alexander Ebert

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Der privaten Wirtschaft geht es prächtig. Doch viele Städte mit ihren Stadtwerke-Töchtern profitieren nicht ausreichend, um zu investieren oder Schulden abzubauen, so eine aktuelle KPMG-Studie.

Die finanzielle Lage vieler größerer Städte bleibt besorgniserregend. So ist in fast jeder vierten der 91 größten Städte (ab 80.000 Einwohner) sowohl die Haushaltslage der Kommune als auch die finanzielle Lage des jeweiligen Stadtwerke-Konzerns angespannt: "Nicht wenige Kommunen haben immer noch mehr Ausgaben als Einnahmen. Neben den Sozialausgaben belasten u. a. umfangreiche Sanierungen der Infrastruktur die Haushalte. In anderen Städten sind aufgrund der Abhängigkeit von der Gewerbesteuer Einnahmen weggebrochen. Wenn dann auch noch das Stadtwerk schwach dasteht, treffen zwei Problemlagen aufeinander", fasst Dr. Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des Instituts für den öffentlichen Sektor, eine aktuelle Analyse zusammen.

Das von der KPMG-geförderte Institut für den öffentlichen Sektor e. V. wertete die finanzielle Lage von 91 kommunalen Konzernen der 100 größten Städte aus. Die Autoren analysierten die Konzernabschlüsse der Stadtwerke sowie die Haushaltspläne der Städte für die Jahren 2013 bis 2017.

Jeder zweiten Kommune geht’s finanziell schlecht

Die Autoren ordneten der wirtschaftlichen Situation der Kommunen und ihrer Stadtwerke-Unternehmen Ampel-Signale zu: "rot" für angespannt, "gelb" für eher unbefriedigend und "grün" für gut. Danach wird jede zweite Kommune mit "rot" bewertet, unter den Stadtwerke-Konzernen sind es 44 Prozent. Betrachtet man Kommune und Stadtwerke-Konzern gemeinsam, ist in jedem dritten Fall eine der Beiden mit "gelb" und die andere mit "rot" bewertet.

Stadtwerke-Defizite aus Energiewende, ÖPNV und Bädern

Der Blick richtet sich auf die Stadtwerke. Früher galten sie als sichere Geldquelle für die Städte. Doch das war einmal. Die Kennzahl für Rendite, also die EBITDA-Marge, sinkt seit 2011 jährlich. Warum? Etwa drei Viertel als "gefährdet" oder "rot" eingestufte Stadtwerke begründen ihre unbefriedigende Lage mit der Energiewende und den Defiziten aus dem Betrieb von Bussen und Bahnen (ÖPNV) sowie den Bädern.

"Konzern Kommune noch stärker unter die Lupe nehmen"

"Bei den Stadtwerken können Anpassungen der Organisationsstruktur, der Aufbau neuer Geschäftsfelder oder Investitionen in erneuerbare Energien enorme Kosten verursachen", so Mathias Oberndörfer. Der KPMG-Vorstand weiter: Dabei nehme der Druck auf die Stadtwerke zu, denn Digitalisierung oder autarke Stromversorgung könnten traditionelle Geschäftsfelder zunehmend gefährden. "Das alles erfordert, den Konzern Kommune als Ganzes noch stärker unter die Lupe zu nehmen."

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