Das Land Brandenburg sieht sich als einer der Vorreiter der Energiewende. 2015 wurden über 70 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Energie gedeckt. Doch das Land hinkt bei E-Mobilität hinterher.
Die Potenziale und Notwendigkeiten hat jetzt das Reiner Lemoine Institut (RLI) im Auftrag des brandenburgischen Wirtschafts- und Energieministeriums erforscht. Der Studie "Potenzialanalyse zur Identifikation von Orten nachhaltiger Energieeffizienz und Elektromobilität in der Region Brandenburg" zufolge, sind mindestens 300 zusätzliche öffentliche Normal- und 132 Schnellladepunkte für Elektrofahrzeuge notwendig, um Brandenburg flächendeckend mit Ladeinfrastruktur zu versorgen. Bisher können Fahrer von E-Autos derzeit an etwa 50 öffentlichen und 500 privaten Stationen laden. Nur das Saarland hat weniger öffentliche Ladepunkte.
Energiewende auch in E-Mobilität umsetzen
Dabei haben "Brandenburger Gemeinden großes Interesse … am Ausbau nachhaltiger Mobilitätslösungen", sagt Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber und ergänzt: "Unsere Region ist sehr gut geeignet, um Modellprojekte für mehr Energieeffizienz und alternative Mobilitätslösungen in den gewerblichen und kommunalen Flottenverkehren, aber auch im öffentlichen Personenverkehr auf den Weg zu bringen."
Die Studie stellt dazu Nutzungskonzepte und eine sinnvolle Verteilung der Ladepunkte vor. Exemplarisch untersucht wurden die Region um den Flughafen Berlin Brandenburg (BER), der Fuhrpark des uckermärkischen Windenergiedienstleisters Enertrag sowie der Öffentliche Personen-Nahverkehr in Trebbin.
Laut Studie gilt es, "geeignete Vorreiterregionen für eine Initialphase" auszumachen, um die Elektromobilität angesichts der Energiewende voranzutreiben. Der Aufbau einer geeigneten Initialladeinfrastruktur sei eine Grundvoraussetzung. Derzeit liegt Brandenburg mit 43 Ladesäulen je eine Million Einwohner deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt von 66 Ladesäulen je eine Million Einwohner zurück.
Vorreiterregionen der E-Mobilität gesucht
Bei der vor kurzem begonnenen Fortsetzung der Studie wurden weitere Standorte in Brandenburg für Vorreiterprojekte ausgewählt, um die mögliche praktische Umsetzung zu untersuchen. Bewerben können sich Brandenburger Unternehmen und Kommunen.