Mehr als die Hälfte der Verwaltungen kann sich Digitalisierungsprojekte mit Start-ups vorstellen. Für 76 Prozent der Start-ups haben Behörden einen "hohen" oder "sehr hohen" Stellenwert als zukünftige Kunden. Doch knapp 70 Prozent der befragten Behörden und mehr als die Hälfte der Start-ups kommen bei der Digitalisierung aktuell nicht zueinander. Das zeigt die Studie der Hertie School of Governance und des Berliner Instituts für den öffentlichen Sektor e. V., an der sich 42 Start-ups und 25 Behördenvertreter beteiligten.
Fehlende Rechtssicherheit
Gründe, warum das Digitalgeschäft mit öffentlichen Verwaltungen noch nicht an Fahrt aufgenommen hat, sehen fast 90 Prozent der Start-ups in langen Entscheidungswegen der Behörden – oder deren Mentalität. Dr. Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des Instituts für den öffentlichen Sektor e. V., schlägt vor, Experimentierräume zu schaffen: "Das können einzelne Bereiche sein, deren Arbeitsweise sich stärker an agilen Prozessen orientiert und die somit innovativer und schneller agieren und auch von Kooperationen mit Start-ups profitieren können." Auf der anderen Seite vermissen 82 Prozent der Behörden die Rechtssicherheit von Start-ups. Diese müssten zuverlässiger werden. 70 Prozent meinen, eine externe Zertifizierung der Verlässlichkeit und finanziellen Solidität könne helfen.
Innovationslabore fördern
Mit 4,3 Millionen Euro fördert das Land Nordrhein-Westfalen künftig technologie- und wissensbasierte Gründungen. An fünf Start-up-Innovationslabore ergingen Förderbescheide, die Jungunternehmer bei der Vorbereitung, Umsetzung und Weiterentwicklung von Geschäftsideen und Markterschließung unterstützen sollen. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie: "Durch die Start-up-Innovationslabore werden wir die Rahmenbedingungen für wachstumsstarke Unternehmensgründungen deutlich verbessern. Die Innovationslabore bieten ein Programm zur Entwicklung ihrer Gründungsidee und vermitteln ihnen kompetente Ansprechpartner aus der Wirtschaft."