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24-10-2017 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Article

Veränderungswille als Basis für Digitalisierung

Author: Anja Schüür-Langkau

2:30 min reading time

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In kommunalen Verwaltungen gibt es inzwischen viele innovative und wegweisende Digitalisierungsprojekte. Über ihre Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Workflows und Prozesse sowie die Rolle der Führung diskutierten Vertreter aus Städten und Kommunen beim 10. Praxis-Roundtable, der in Kooperation mit Axians Infoma durchgeführt wurde.

Bei der konsequenten Umsetzung des elektronischen Verwaltungshandelns gibt es bekanntlich noch sehr viel Luft nach oben. Wie bewerten Sie den aktuellen Stand?

Bernd Lehmann: Aus meiner Sicht gibt es in Deutschland viele einzelne, durchaus gelungene Projekte. Was uns fehlt, sind übergreifende Handlungsleitlinien und ein einheitlicher Rahmen. Ein Grund dafür sind die föderalen Strukturen. Länder, die hier schon weiter sind, haben im Vergleich dazu für das Thema E-Government eine zentrale Struktur, was die Umsetzung einfacher macht. Optimierungsbedarf sehe ich in Deutschland sowohl auf Bundes-, Länder- als auch auf kommunaler Ebene. Vor allem die Kommunen werden mit den Herausforderungen der Digitalisierung oft alleingelassen.

Inga Wagner: Die Rahmenbedingungen können sicher noch optimiert werden. Das gilt beispielsweise für das Thema E-Akte und die Signaturerfordernis. Hier hilft es sicher, wenn eine Plattform zur Verfügung steht, die dies zentral regelt. Oft liegt es aber an der einzelnen Kommune selbst, wie aufgeschlossen sie gegenüber der Digitalisierung ist und wie intensiv sie das Thema vorantreibt. Es kommt dabei darauf an, dass sich die Verwaltungsspitze als Entwicklungsmotor versteht und die Prozesse effektiv vorantreibt.

Oliver Couvigny: Wesentliche Schlüsselelemente sind auch aus meiner Sicht zentrale Leitlinien und Promotoren, die das Thema in der Verwaltung vorantreiben. Die Technologie, die Dienstleistungen sind schon vorhanden. Eine Einschätzung zum Stand der Digitalisierung in den Kommunen konnten wir aus unseren Kundenzufriedenheitsumfragen, die wir seit Jahren durchführen, gewinnen. Vor etwa drei bis vier Jahren stand das Thema Digitalisierung bei vielen unserer Kunden zwar schon im Fokus. Es gab aber noch eine große Diskrepanz zwischen Interesse und tatsächlicher Umsetzung. So interessierten sich rund 60 Prozent für Digitalisierungsthemen wie elektronischer Rechnungsworkflow, aber weniger als zehn Prozent waren aktiv. Heute gibt es verstärkt konkrete Projekte. Sehr gute Beispiele sitzen hier am Tisch.

Wie kann es denn gelingen, mehr Promotoren dafür zu gewinnen, die Digitalisierung voranzubringen?

Dirk During: Zum einen sollten Kommunen versuchen, erfahrene Innovatoren aus der Privatwirtschaft zu gewinnen. Dies ist aufgrund des Gehaltsgefüges, das unter dem der Privatwirtschaft liegt, oft schwierig. Zum anderen sollte der Nachwuchs entsprechend qualifiziert werden. Wir brauchen in der Verwaltung eine Struktur, die eben nicht nur in Projekten denkt, sondern die Veränderung als Hauptaufgabe ansieht. Das beste Personal nützt nichts, wenn die Verwaltungsspitze keinen Wert auf kontinuierliche Weiterentwicklung und Veränderung legt.

Lesen Sie das vollständige Interview in der innovativen Verwaltung, Ausgabe 10/2017

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