Zusammenfassung
Im Jahr 1716 wurde in Süddeutschland, im Murgtal, nicht weit von der Stadt Baden-Baden der Grundstein gelegt, in einem kleinen Sägewerk, das sich über drei Jahrhunderte zum Weltmarktführer der Bierdeckel-Produktion in Europa, Nord-, Zentral- und Südamerika, aber auch in Asien und Australien entwickelte. Mit dem nachwachsenden Rohstoff, Fichtenholz, das lokal aus der nachhaltigen Forstwirtschaft bezogen wird, werden heute auch Produkte für die Bauindustrie hergestellt. Das Unternehmen Katz überlebte zwei Weltkriege, Turbulenzen, Management-Buy-outs wie auch eine Insolvenz und wird heute von einem Traditionsunternehmen, der Papierfabrik August Koehler SE, geführt, nachdem sich Private-Equity-Investoren für die Bierdeckelproduktion begeistern konnten. Die Muttergesellschaft investiert bis heute Beträge in Millionenhöhe, um eine Expansion vor allem auch auf dem amerikanischen Markt mit zwei Niederlassungen immer weiter voranzutreiben. Der ökologische Ansatz des Bierdeckelproduzenten begeistert die Medien und lässt das kleine Örtchen Weisenbach mit nur 2500 Einwohnern stolz auf die Papierfabrik sein. Es stellt sich die Frage, ob der Bierdeckel, der großen Brauereien und Getränkeherstellern als Werbemittel dient, eine Zukunft hat. So macht sich das Management des Unternehmens gemeinsam mit den Eigentümern Gedanken, welche Produkte sich noch aus Holzschliff herstellen lassen. Der Einstieg in die Bauindustrie – als Zulieferer für Fußbodenprodukte – lag nahe. Doch der Weg war nicht immer einfach.