Der Beruf des Markscheiders ist von zentraler Bedeutung für die Erfassung, Auswertung und Bereitstellung bergbaubezogener Geoinformationen. Insbesondere in den Bereichen der geodätischen Vermessung sowohl ober- als auch untertage sowie bei der Erstellung von Betriebsplänen und den damit verbundenen Aufgaben, die eine präzise Planung und Ausführung von Bergbauvorhaben gewährleisten, spielt er eine entscheidende Rolle.
Seit 2021 ermöglicht der Masterstudiengang „Geomatics for Mineral Resource Management“ an der Montanuniversität Leoben die Ausbildung heimischer Markscheider, die nach einer dreijährigen praktischen Tätigkeit als verantwortliche Markscheider in Österreich anerkannt werden. Dieser Studiengang vermittelt vertieftes Wissen in Vermessungstechnik und Sensorik, Datenverarbeitung und Geoinformatik, Geomodellierung sowie Bergschadenkunde.
Der vorliegende Beitrag gibt einen umfassenden Einblick in das Studium, den Berufsalltag und die Perspektiven eines jungen Markscheiders. Einige der Alltagsaufgaben umfassen dabei Drohnenbefliegungen, die Kontrolle und Erfassung von Bruchwänden, Vortrieben und Bergfesten mittels Laserscanning, die Kontrolle von Bergschäden sowie die Planung von Sanierungsmaßnahmen, die Berechnung, Absteckung und Vermessung sicherer Abbaugrenzen sowie weitere interdisziplinäre Aufgaben in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Geologen zur Erhaltung und Sicherung von Grubengebäuden und Tagebauen.
Mit der zunehmenden Technologisierung und Komplexität des Bergbaus gewinnt dieser Berufsstand immer mehr an Bedeutung. Er trägt maßgeblich zur Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit von Bergbauprojekten bei und ist in der heutigen Zeit notwendiger denn je. Das Wiederaufleben des Studiengangs stellt einen wichtigen Schritt für die Ausbildung von Markscheidern dar, die künftig in verschiedenen Bereichen wie Ingenieurberatung, Bergbaubetrieben, Montanbehörden oder Forschung und Lehre tätig sein werden.