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04-02-2014 | Wasserwirtschaft | Schwerpunkt | Article

Hochwasserrückhaltebecken braucht das Land!

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Talsperren und Hochwasserrückhalte-becken schützen im Gebirge vor Hochwasser. Neue Bauwerke müssen sich in einem überschaubaren Zeitrahmen realisieren lassen. Ein Kommentar.

Anfang Juni ereilte viele Regionen in Deutschland ein erneutes extremes Hochwasser. Insbesondere wiederum die Elbe und die Donau mit ihren Nebenflüssen waren stark betroffen. Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken haben zum wiederholten Male ihre Bewährungsprobe bestanden und ganz wesentlich zum Hochwasserschutz beigetragen.


Im Freistaat Sachsen haben Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken die Hochwasserscheitelabflüsse an vielen Flüssen entscheidend gekappt und dadurch Schadensminderung oder sogar Schadensverhinderung bewirkt. Größere Städte, wie Dresden, Leipzig, Zwickau, Aue und Pirna, sowie viele kleinere Gemeinden haben davon partizipiert. Die Zwischenspeicherung von Hochwasserabflüssen im Rückhaltebeckensystem an der Pleiße und die Rückhaltung von Hochwasser der Weißen Elster in den Talsperren am Oberlauf sowie im Tagebaurestsee Zwenkau und im Polder Burgaue im Leipziger Auwald trugen wesentlich zur Verhinderung schwerer Überschwemmungen in Leipzig bei. Das Rückhalten dieser rund 80 Mio. Kubikmeter Wasser hat letztlich auch Halle in Sachsen-Anhalt vor Schlimmerem bewahrt.

Hochwasser macht an Landesgrenzen nicht halt

Aber auch die Rückhaltung von Hochwasserspitzen in den großen Talsperren am Oberlauf der bei Melnik (Tschechische Republik) in die Elbe mündenden Moldau hat nicht nur Prag, sondern auch deutsche Städte an der Elbe, wie Dresden, geschützt. Hochwasser macht an Landesgrenzen nicht halt und deswegen wird Hochwasserschutz auch planmäßig länderübergreifend betrieben. Vielfach gehörte Vorwürfe von Unterliegern, "ihre" Oberlieger würden sie im Regen stehen oder gar planmäßig absaufen lassen, entbehren nachweislich jeder Grundlage.

Wir werden uns wohl oder übel darauf einstellen müssen, mit häufiger auftretenden großen Hochwassern zurechtkommen zu müssen. Was großräumige Polder und Auen in der Ebene bieten, das bieten Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken – und zwar alternativlos – im Gebirge: Retentionsräume für den Hochwasserrückhalt. Deshalb muss es ermöglicht werden, auch in unserem Umfeld neue derartige Bauwerke in überschaubaren Zeiträumen zu errichten. Das muss der streitbaren Gesellschaft in diesem Lande vermittelt werden.

In den Ausgaben 05/2013 und 01-02/2014 der Fachzeitschrift "WasserWirtschaft" werden die Schwerpunkte Hochwasserschutz, Klimawandel und Pumpsicherung beleuchtet, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Talsperren in der Diskussion sind. Diese Beiträge sind aus dem 16. Deutschen Talsperrensymposium, veranstaltet vom Deutschen TalsperrenKomitee e.V. (DTK) in Magdeburg hervorgegangen. Die Fachzeitschrift "WasserWirtschaft" ist das offizielle Organ des DTK.

Zum Autor
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Sieber ist Präsident des Deutschen TalsperrenKomitee e.V. (DTK) und Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen.

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