Börsianer sind überrascht, dass der deutsche Leitindex die historische Marke bei 12.000 Punkten hält. Dass deutsche Aktien weiter steigen, liegt an den satten Dividenden. Ein Kommentar.
Mit einem so starken Kurs-Plus hat keiner gerechnet. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 stieg der deutsche Aktienindex (Dax) um 24 Prozent auf einen neuen Rekord von 12.219 Punkten – das beste Quartal seit zwölf Jahren. Seit seinem Tiefpunkt im Frühjahr 2009 konnte sich der Dax somit mehr als verdreifachen.
Steigende Kurse statt Seitwärtstrend
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Für das laufende Jahr 2015 war eigentlich eine Seitwärtsbewegung vorausgesagt – mit dem Risiko größerer Schwankungen. „Die Unsicherheit an den Börsen hat wieder zugenommen“, beobachtete Ralf Vielhaber, Chefredakteur der FUCHSBRIEFE. In einem Artikel für das BANKMAGAZIN (Ausgabe 1-2015, Seite 20-23) zum Jahreswechsel schrieb er, die Entwicklung am Aktienmarkt sei liquiditätsgetrieben. Ursache für die steigenden Kurse sei primär die expansive Geldpolitik der internationalen Notenbanken.
Wegen eines möglichen abrupten Endes der Niedrigzinsphase in den USA mit Auswirkungen auf die Aktienmärkte weltweit, hatten Aktienanalysten für das laufende Jahr mit nicht mehr als 11.000 Punkten im Dax gerechnet. Dieses Kursziel ist längst erreicht. Trotzdem sind die Aktienmärkte weiterhin hochgradig abhängig von den Entscheidungen der Notenbanker.
Beste Aussichten für Dividendenstrategen
Dass sich die Dax-Strategen weitgehend unbeeindruckt zeigen, hängt mit dem Mangel an Anlagealternativen zusammen. Speziell deutsche Aktien sind derzeit so beliebt bei Investoren, weil sie neben den Kurschancen auch weitgehend stabile Dividendenzahlungen versprechen. Mit knapp 30 Milliarden Euro schütten die 30 größten börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr sogar so viel an ihre Anteilseigner aus, wie nie zuvor. 2015 wird also nicht nur wegen der 12.000-Punkte-Marke ein Rekordjahr für den Dax und seine Investoren.