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11-01-2013 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Article

Mittelständisches Finanzmanagement mit Verbesserungsbedarf

Author: Barbara Bocks

2:30 min reading time

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Top oder flop. Während mittelständische Firmen in einer Befragung des Beratungshauses Deloitte ihr Finanzmanagement weitestgehend positiv beurteilen, bemängeln die Experten, dass das Finanzmanagement in den Firmen zu wenig professionell und eigenständig betrieben wird.

Mittelständische Firmen finanzieren ihre Investitionen weiterhin überwiegend über Eigenkapital und langfristige Kredite. Jedoch prüfen mittlerweile ein Drittel der Befragten zunehmend alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie etwa Unternehmensanleihen oder auch Förderkredite. Dies geht aus der Studie „Finanzierung im Mittelstand“ hervor, die Deloitte zusammen mit dem Mittelstandsinstitut der Universität Bamberg durchgeführt hat.

Mehr als 60 Prozent der Befragten vertrauen weiterhin der Hausbank als wichtigstem Finanzierungspartner und so zeigen sich auch drei Viertel der Mittelständler zufrieden mit der Beratung ihrer lokalen Bank. Trotzdem versuchen knapp 30 Prozent, ihre Unabhängigkeit zu erhöhen und diversifizieren aus diesem Grund ihre Bankbeziehungen. 3 von 4 Befragten nutzen bilaterale Kredite und 20 Prozent greifen auf Konsortialkredite zurück, um ihre Investitionen zu finanzieren.

Externe Ratings weiterhin unüblich

Auf externe Ratings durch eine Ratingagentur oder einen anderen Kreditgeber verzichten laut der Studie hingegen die überwiegende Mehrheit (79 Prozent); und dies unabhängig von der Größe, Eigenkapitalquote oder Leitungsstruktur. Vielmehr sind das bankinterne Rating sowie eigene durch die Unternehmen selbst durchgeführte Ratings für die Firmen von Bedeutung. Durch die Einführung von Basel III befürchten sehen knapp 40 Prozent der Befragten Nachteile für ihre Finanzierungsvorhaben.

Die Studie kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass in vielen mittelständischen Firmen das Finanzmanagement nur ein „Nebenprodukt“ der Planungsprozesse sei und die Experten bemängeln die „nicht ausreichend professionelle Finanzplanung“ der Firmen. „Eine frühzeitige Planung von (Anschluss-)Finanzierung samt integrierter Mittelfristplanung sei unumgänglich, um eine professionellen Finanzierungsprozess frühzeitig initiieren und verbindlich realisieren zu können“, kommentiert Jürgen Reker, Leiter Mittelstand von Deloitte die Studienergebnisse.

Die Finanzplanung gehöre als einer von neun Bausteinen wie unter anderem das Unternehmenskonzept und das Executive Summary bereits zwingend zum Business Plan eines Unternehmens, bemerkt Andrea Nagel in ihrem Buch, in dem Sie einen Leitfaden für einen erfolgreichen Business Plan beschreibt. Die Finanzplanung wiederum besteht für Nagel aus fünf Hauptbestandteilen:  Personalkostenplanung, Umsatz- und Ergebnisplanung Investitionsplanung die Cashflow-Planung und die Fortschreibung Cashflow-Planung für das kommende Jahr.

Dietmar Schön geht in seinem Buch „Planung und Reporting im Mittelstand“ noch einen Schritt weiter und prophezeit, dass Planung und Reporting in Zukunft nicht mehr isoliert voneinander betrachtet werden und so im Rahmen der integrierten Planung strategische, mittelfristige, operative und dispositive Planungsaufgaben miteinander verzahnt werden. Als Werkzeug für die strategische Integration werde sich die „Balanced Scorecard“ im größeren Mittelstand durchsetzen, in denen insbesondere die Planung und Kontrolle der strategischen Projekte in Bezug zur mittelfristigen und operativen Ergebnisbeeinflussung eine wichtige Rolle spielen, so der Experte weiter.

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