Zusammenfassung
Kaum ein Begriff wird heute so inflationär benutzt wie „Digitale Transformation“. Der Begriff versucht den Wandlungsprozess zu beschreiben, den ein Unternehmen – zumeist eher ein Traditionsunternehmen – zu bewältigen hat, um im Zeitalter der Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse zu bestehen. Natürlich geht es hier zuallererst darum, wie Geschäftsmodelle auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden. Damit aber diese überhaupt erfolgreich konzipiert und umgesetzt werden können, ist ein umfassender Wandlungsprozess innerhalb der Unternehmen vonnöten. Dieser reicht von Veränderungen der Projekt- und Prozessgestaltung über die zunehmende Bedeutung von IT in Unternehmen bis hin zu einem kulturellen Transformationsprozess. Letzterer ist ein Zusammenspiel von veränderten Wertvorstellungen und Einstellungen, die zu Verhaltensänderungen führen. Es wundert kaum, dass der Führungskraft in diesem Wandlungsprozess eine besondere Rolle zukommt – ist sie es doch, die als Multiplikator maßgeblichen Einfluss auf die zu verändernde Unternehmenskultur und das Verhalten der ihr anvertrauten Mitarbeiter hat.
Jahrzehntelang war das Verständnis darüber, was eine gute Führungskraft ausmacht, relativ feststehend. Es gab immer wieder neue Labels für die aktuell aufkommenden Führungsstile wie „Situatives Führen“ oder „Transaktionale Führung“ – jedoch herrschte Konsens darüber, dass der Rahmen, in dem sich eine Führungskraft bewegt, gleich bleibt. So besteht die Verantwortung einer Führungskraft – grob gesagt – darin, das Potenzial ihrer Mitarbeiter abzurufen und erfolgreich hoch gesteckte Ziele zu erreichen. Das Arbeiten im Silicon Valley, das heute als Vorreiter für moderne Arbeitsformen und die Schaffung von Hochleistungsteams in einem digitalen Umfeld gilt, sowie das dort vorherrschende Führungsverständnis rütteln an diesem Rahmen und zeigen ein komplett neues Bild der erwarteten Führungskompetenzen auf.
Im Wesentlichen verändert sich die Führungskompetenz in folgenden Punkten:
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Geschwindigkeit wird wichtiger als Perfektion.
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Agieren nach draußen in Netzwerken wird wichtiger als der starke Fokus nach innen, ausschließlich dem eigenen Team zugewandt.
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Die Fähigkeit zum Paradigmenwechsel – das Loslassen alter Erfolgsmechanismen – wird zum essenziellen Wettbewerbsfaktor.
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Emotionale und beziehungsorientierte Kommunikation löst die rational-informative Kommunikation ab.
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Die Zufriedenheit mit dem Status quo wird von der Bereitschaft zu permanenter Veränderung und der Lust am Wandel abgelöst.