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2020 | Book

Wirksame Führung in Banken und Sparkassen

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About this book

Dieses Buch gibt einen kompakten Überblick über aktuelle und künftige Ansätze von Führung und die damit verbundenen Herausforderungen in Banken und Sparkassen. Es werden die Wirkungszusammenhänge von unternehmensinternen Rahmenbedingungen und der Persönlichkeit der Führungskraft in einem sich schnell wandelnden Umfeld (be-)greifbar gemacht und neue Führungsansätze kritisch hinterfragt. Führungskräfte und Entscheider können so mit Blick auf das eigene Unternehmen pragmatisch bewerten, einordnen und handeln. Anhand praktischer Beispiele erhalten Führungskräfte auf allen Unternehmensebenen Anregungen für ihre eigene Arbeit.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Führungsthemen erfahren in der modernen, sich wandelnden Unternehmenswelt einen regelrechten Hype. In der Finanzwelt haben dagegen nach wie vor betriebswirtschaftliche und regulatorische Themen Priorität. Die sogenannten "weichen Faktoren" und damit verbunden die Orientierung am Menschen scheinen jedoch mehr Oberhand zu gewinnen. Ob Führung seine volle Wirksamkeit entfaltet, hängt letztendlich von der Legitimation durch die Mitarbeiter*innen ab. Die Lust auf Menschen ist daher die erste Grundvoraussetzung, will man sich künftigen Führungsherausforderungen wirksam stellen.
Alfred Burkhart
2. Aktuelle und künftige Herausforderungen für Führung aus den Umwelt- und Umfeldfaktoren des Unternehmens
Zusammenfassung
Führungskräfte stehen in der Verantwortung, für den Erfolg ihrer Mitarbeiter*innen Sorge zu tragen, diese zu fördern und zu fordern. Dies geschieht im Kontext der aktuellen und künftigen Unternehmensentwicklung, welche wiederum den Rahmen für die Rolle der Führungskräfte und die damit verbundenen Führungsaufgaben bildet.
Die aktuellen Rahmenbedingungen, mit denen sich Banken und Sparkassen in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld auseinandersetzen müssen, erschweren eine stabile, auf Kontinuität ausgerichtete Unternehmenspolitik.
Die damit verbundenen Unsicherheiten verleiten das Management, „auf Sicht“ zu führen. Erfolgt dies zudem im Gesamthaus unabgestimmt und mit unkonkreter Vorstellung zur Entwicklung des Geschäftsmodells, übertragen sich diese Unsicherheiten auf die Führungskräfte und am Ende auf die Mitarbeiter*innen des Hauses.
Alfred Burkhart
3. Strategische, kulturelle und organisatorische Rahmenbedingungen für Führung
Zusammenfassung
Deutsche Finanzinstitute hinken im Vergleich zu anderen Branchen hinterher, wenn es um die Entwicklung und Einbindung innovativer Technologien geht. Vor allem erfolgsverwöhnten Unternehmen fällt es schwer, den Hebel in Richtung Veränderungen des Geschäftsmodells zügig und wirksam umzulegen.
Führungskräfte agieren hierbei in der Bank/Sparkasse gemeinsam als Vorreiter∗innen und Vorbilder. Ihre Grundhaltung und ihr Verhalten beeinflussten nachhaltig die Einstellungen und Verhalten ihrer Mitarbeiter∗innen. Diese wiederum prägen ihre Unternehmensumwelt und -strukturen und deren Kultur.
Veränderungen, wie der zunehmende Einsatz Künstlicher Intelligenz, verändern die Organisationsformen der Zukunft grundlegend. Agile Arbeitsformen und von Selbstverantwortung geprägte Rollenmodelle gewinnen an Bedeutung, Führung erfährt eine veränderte Rollenbeschreibung und wird teilweise losgelöst von Personen durch selbstverantwortliche Teams übernommen.
Ob und wie konsequent sich ein Finanzinstitut evolutionär weiterentwickelt, hängt in erster Linie von der Denkhaltung und Entwicklungsbereitschaft der Geschäftsführung ab. Mittels einer Beidhändigkeit von Exploitation und Exploration sind Unternehmen agiler, anpassungsfähiger und dadurch besser für den digitalen Wandel gewappnet.
Alfred Burkhart
4. Führung zwischen Tradition und Wandel
Zusammenfassung
Die Anzahl an Führungsstilen ist nahezu unüberschaubar geworden, ebenso die Zahl der Veröffentlichungen hierzu. Ein Beispiel: Der mediative Führungsstil soll als Weiterführung des demokratischen Führungsstils dazu beitragen, dass anstehende Themen und Anliegen, von der Faktenklärung über den Perspektivenwechsel hin zu zukunftsfähigen Lösungsoptionen, von den Betroffenen selbst erarbeitet werden. Dadurch entsteht Qualitätssicherung, weil gemeinsame Interessen und Bedürfnisse sich in individuell auf die Organisation abgestimmten Lösungen wiederfinden.
Eine Modeerscheinung? Schwer zu beurteilen, da viele Führungsstile zeitlich gesehen recht jung und nicht immer mit wissenschaftlichen Grundlagen unterlegt sind. Die transformationale Führung, die vertrauensbasierte Führung, Digital Leadership, Distance Leadership und Agile Führung sind Führungsansätze, die sich in der Literatur und Praxis etabliert haben. Auch in der Führungswelt von Banken und Sparkassen erfahren diese Führungsstile zunehmend Beachtung.
Aber braucht es wirklich neue Führungsansätze oder liefern die traditionellen Theorien und Konzepte, wie die Führungsprinzipien von Peter F. Drucker, bereits genug Impulse dafür, was eine wirksame Führung in der Praxis von Finanzinstituten ausmacht?
Alfred Burkhart
5. Führung und Persönlichkeit
Zusammenfassung
Ob Führung die gewünschten Erfolge in der Bank/Sparkasse erzielt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen davon, wie Führungskräfte ihre Führungsrolle interpretieren, mögliche damit einhergehende Konflikte ausräumen und wie authentisch sie bleiben. Zum anderen wirken bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie z. B. Charisma, Extraversion, Offenheit und Gewissenhaftigkeit positiv auf den Führungserfolg.
Mit Hilfe von Persönlichkeitsanalysen, wie z. B. dem Reiss Motivation Profile, lassen sich Stärken und Entwicklungsfelder im individuellen Führungsverhalten erkennen und z. B. im Coaching bearbeiten.
Die Neuropsychologie verweist auf die große Bedeutung der Lernbiografie einer Führungskraft. Der Erwerb von neuen Führungskompetenzen ist biografisch geprägt und hängt von den individuellen Erfahrungen des/der Einzelnen ab. Eine Führungspersönlichkeit ist entwickelbar, hat aber auf der emotionalen Ebene durchaus ihre Herausforderungen und auch Grenzen.
Die Entwicklung von Führungsverhalten und -grundhaltungen ist zudem möglich, wenn sie sich an den Motivstrukturen der Führungspersönlichkeit orientiert.
Alfred Burkhart
6. Ansätze für die Praxis
Zusammenfassung
Es ist zunehmend herausfordernder, künftige Faktoren für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells von Banken und Sparkassen vorherzusehen. Unsichere Planungshorizonte erfordern neue strategische Planungsansätze, die Management und Führen auf Sicht besser möglich machen als die bisherigen. Effectuation ist z. B. einer dieser Ansätze, der sich unter Konzentration auf die eigenen Ressourcen iterativ den Zielhorizont schrittweise erschließt.
Der strategische und kulturelle Rahmen muss Hand in Hand gehen, damit die Umsetzung der strategischen Ziele erfolgsversprechend verläuft. Ein Abgleich der vorhandenen Kultur zur Zielkultur der Bank/Sparkasse kann mit einfachen pragmatischen Mitteln erfolgen. Damit die definierte Soll-Kultur und die daraus abgeleiteten Leitplanken für Führung keinen Papiertiger darstellen, bedarf es eindeutiger Messinstrumente und klarer Umsetzungsvereinbarungen. Zudem sollten die Führungsinstrumente des Hauses schlüssig aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt werden.
Neue organisationale Ansätze bieten die Möglichkeit, Führungsverantwortung innerhalb der Bank neu zu verteilen. Bei der Auswahl von Führungskräften ist auf ein valides, eignungsdiagnostisches Vorgehensmodell zu achten.
Praxisnahe und zukunftsweisende Kompetenzmodelle tragen dazu bei, die Rekrutierung künftiger Führungspositionen, aber auch die Entwicklung der vorhandenen Führungskräfte zielgerichteter vorzunehmen. Talent-Förderprogramme helfen, Führungstalente im Unternehmen zu identifizieren und auf künftige Aufgaben vorzubereiten.
Die Möglichkeit zur kollegialen Beratung und der Einsatz von Reflexionshilfen geben den vorhandenen Führungskräften die Möglichkeit, die Wirksamkeit des eigenen Führungsverhaltens zu überdenken und bei Bedarf neu auszurichten.
Alfred Burkhart
7. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Manchmal sind es eher die pragmatischen Dinge, die Führung jenseits von Worthülsen und theoretischen Ansätzen wirksam werden lassen. Auch etwas mehr Nachsicht und Leichtigkeit im Umgang miteinander würden den Führungsund Arbeitsalltag wesentlich erleichtern.
Alfred Burkhart
Metadata
Title
Wirksame Führung in Banken und Sparkassen
Author
Alfred Burkhart
Copyright Year
2020
Electronic ISBN
978-3-658-29031-3
Print ISBN
978-3-658-29030-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29031-3