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28-03-2019 | Wirtschaftspolitik | Infografik | Article

No Deal ließe Einkommen in Deutschland sinken

Author: Andrea Amerland

1:30 min reading time

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Bei einem harten Brexit müssten EU-Länder deutliche Einkommensverluste hinnehmen. Wie hoch diese in den einzelnen Volkswirtschaften sind, zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.

 

Dass ein harter Brexit weder für Großbritannien noch für die Europäische Union ein Spaß wäre, hat sich inzwischen herumgesprochen. Jetzt zeigt allerdings eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wie ein No-Deal-Szenario sich auf den Geldsäckel der Bundesbürger auswirken könnte. Steigt Großbritannien ohne Vertrag aus der EU aus, verliert Deutschland demnach Einkommen in Höhe von 9,5 Milliarden Euro. Das wären durchschnittlich 115 Euro pro Kopf.

Am stärksten träfe ein harter Brexit allerdings die Briten selbst: Auf das Vereinigte Königreich kämen Einkommensverluste von 57 Milliarden Euro pro Jahr zu. Das entspräche rund 900 Euro pro Kopf. Neben Deutschland könnte ein möglicher No Deal Frankreich mit acht Milliarden Euro, Italien mit vier Milliarden Euro und Irland mit 3,5 Milliarden belasten. Die Haupttreiber für die Verluste sind Preiserhöhungen und eine niedrigere Produktivität.

Einkommensverluste nach Region nach No Deal

In Deutschland würde der harte Brexit regional sehr unterschiedliche Kosten verursachen. Ein Bundesland wie Nordrhein-Westfalen, für das der Handel mit dem Vereinigten Königreich besonders wichtig ist, verlöre mit 2,042 Milliarden Euro am meisten, gefolgt von Bayern mit Verlusten in Höhe von 1,251 Milliarden. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf rechnen die Studien-Autoren beispielsweise mit Einkommensverlusten in Höhe von insgesamt 650 Millionen Euro pro Jahr beziehungsweise 126 Euro jährlich pro Einwohner. Es folgen der Regierungsbezirk Oberbayern (526 Millionen Euro pro Jahr/115 Euro pro Kopf) und der Regierungsbezirk Stuttgart (473 Millionen Euro pro Jahr/116 Euro pro Kopf). Am wenigsten trifft in Deutschland ein harter Brexit die Regionen Trier (50 Millionen Euro jährlich) sowie Leipzig (76 Millionen Euro) und Chemnitz (95 Millionen Euro).

Für die Studie haben die Forscher Giordano Mion von der University of Sussex und Dominic Ponattu von der Bertelsmann-Stiftung  berechnet, wie sich ein harter und ein weicher Brexit jeweils auf die Einkommensentwicklung auswirken könnten. Dafür haben sie ein Modell entwickelt, das Handelsströme, Produktivität, Marktgröße, die Entfernung der Handelspartner sowie Sprachkenntnisse berücksichtigt.

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