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18-04-2017 | Zahlungsverkehr | Nachricht | Article

NSA soll Swift-Netzwerk gehackt haben

Author: Sven Eisenkrämer

1:30 min reading time

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Eine Hackergruppe hat am Karfreitag 2017 Dokumente und Dateien online gestellt, die nahelegen, dass der US-Geheimdienst NSA das internationale Bankennetz Swift geknackt hat. Die Behörde soll Banken im Nahen Osten ausspioniert haben.

Wie mehrere internationale Medien berichten, scheint es so, als ob die National Security Agency (NSA) Spionagewerkzeuge zur Verfügung hat, mit der sie den Zahlungsverkehr im Swift-Bankennetzwerk überwachen kann. In der Cloud des russischen Suchmaschinenanbieters Yandex, in der am Freitag Dateien der Hackergruppe The Shadow Brokers veröffentlicht wurden, finden sich neben SQL-Scripten, die Datenbanken nach Swift-Transaktionen durchforsten, auch Hinweise, dass sich die NSA angeblich in die Firma Eastnets aus Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gehackt hat. Das Unternehmen wickelt Zahltransaktionen vieler Geldhäuser aus dem Nahen Osten ab. Der Dienstleister selbst bestreitet über Twitter, gehackt worden zu sein.

Tweet zur offiziellen Stellungnahme von EastNets


Mehr als 10.000 Banken sind an Swift angeschlossen

Über das Swift-Netz wird täglich der Transaktionsverkehr von 10.500 Banken und anderen Finanzinstituten weltweit standardisiert abgewickelt. Swift leitet die Transaktionen über Swift-Nachrichten in einem gesicherten Netz weiter, führt jedoch selbst keine Konten. Es sind mehrere hundert Nachrichtentypen als Standards für den Datenaustausch festgelegt. Die angeschlossenen Kreditinstitute sind mit dem geschützten Swiftnet verbunden, meist über Standleitungen.

2016 hatte ein erfolgreicher Angriffsversuch auf das Netz für Schlagzeilen gesorgt: Kriminelle erbeuteten dabei mindestens 81 Millionen Dollar von der indischen Zentralbank in Bangladesch.

Laut Medienberichten hat die NSA durch internationale Abkommen zu Swift sogar grundsätzlich die Erlaubnis, bestimmte Zahlvorgänge zu beobachten, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Weitere Spionage-Tools veröffentlicht

Neben den Swift-Dateien hatten die Shadow Brokers auch angebliche NSA-Tools zum Ausspionieren von Computern veröffentlicht. 2016 hatten sie noch versucht, diese für Millionenbeträge an den Höchstbietenden zu verkaufen. Nun sind die Dateien frei verfügbar. Schon im August 2016 hatte die Hackergruppe andere Tools der NSA veröffentlicht. Experten gehen davon aus, dass die Daten direkt von einem Whistleblower aus dem Geheimdienst stammen.

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