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2002 | Book

Zeitmanagement deutscher und französischer Führungskräfte

Author: Dr. Eric Davoine

Publisher: Deutscher Universitätsverlag

Book Series : Gabler Edition Wissenschaft

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About this book

Ein gutes Zeitmanagement, d. h. eine rationale, wirksame und effiziente Nutzung der Arbeitszeit zu betreiben, ist eines der hauptsächlichen Anliegen von Führungskräften. Den besten Beleg dafür liefert der ständige, seit den fiinfziger Jahren andauernde Erfolg von Zeitmanagement-Handbüchern und -Seminaren, ein Erfolg, der sich mit der Vermarktung von "methodischen" Terminkalendern noch verstärken konnte. Diese Handbücher, Seminare und Methoden enthalten Rationalisierungsrezepte und -techniken der täglichen Arbeit (Setzung von Zielen und Prioritäten, Programmierung, Beseitigung von Zeitdieben, Strukturierung der täglichen Kontakte, der Besprechungen und der allgemeinen Kommunikation usw. ), die von einer Methode zur anderen relativ ähnlich sind und die ein allgemeines "Zeitmanagement" definieren. Im Hinblick auf diese normative Dimension des Zeitmanagementkonzeptes ist bemerkenswert, daß französische Zeitmanagement Berater und Seminarleiter Zeitmanage­ menttechniken häufig als "Geheimnis der deutschen Effizienz" vorstellen. Diese Argumenta­ tion bezieht sich nicht nur auf allgemeine nationale Stereotypen des eher organisierten und disziplinierten Deutschen und des "wie Gott in Frankreich" lebenden und arbeiteten Franzosen, sondern auch auf die Verhaltensmodelle vom amerikanischen Anthropologen Hall, die eine breite Anerkennung in der deutsch-französischen interkulturellen Forschung sowie in der Öffentlichkeit genießen, wenngleich sie von Ergebnissen neuerer wissenschaftlicher Untersuchungen in Frage gestellt werden. Die bisher vorliegenden Arbeiten zum Zeitmanagement von Führungskräften finden ihren Schwerpunkt im Bereich normativer, eher populärwissenschaftlicher Werke. Wissenschaftli­ che, empirisch fundierte Forschungsarbeiten, die sich insbesondere mit interkulturellen Vergleichen beschäftigen, sind nach wie vor eher dünn gesät.

Table of Contents

Frontmatter
1. Fragestellung und Ziele der Untersuchung
Zusammenfassung
„Was tun Manager?” ist seit CARLSON (1951) eine Frage, die Managementforscher häufig gestellt und sehr unterschiedlich beantwortet haben. Das Forschungsfeld des Arbeitsverhaltens vom Manager hat viele Arbeiten hervorgebracht, dennoch bringen die Übersichtsarbeiten1 noch Lücken zum Vorschein. Zu diesen Lücken gehören zwei Bereiche, die den beiden folgenden Fragen entsprechen: „Was tun Manager, um die Effizienz ihrer Arbeit zu steigern?” und „Was tun deutsche Manager anders als französische Manager?”. Diesen Fragen wird diese Arbeit folgen. In den nächsten Absätzen werden der Anlaß der Fragestellung und die Ziele der Untersuchung präzisiert.
Eric Davoine
2. Manager und Management in Frankreich und Deutschland — ein Forschungsüberblick
Zusammenfassung
Das Ziel dieses Kapitels ist es, die bisherige Forschung zu deutsch-französischen Unter­schieden im Organisations- und Managerverhalten darzustellen. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Ansätze dieses Forschungsfeldes und die wichtigsten Ergebnisse der vergleichen­den empirischen Studien über Manager und Management in Frankreich und Deutschland dargestellt. Da dieses sehr interdisziplinäre Feld von einer großen Vielfalt methodologischer und theoretischer Ansätze bezüglich der Kulturbedingtheit von Verhaltensweisen geprägt ist, werden zunächst eine allgemeine Definition vom Kulturbegriff und die wichtigsten Ansätze der Kulturbedingtheit dargestellt (Abschnitt 2.1). Im Abschnitt 2.2 werden die Ergebnisse der verschiedenen Studien über das Arbeitsverhalten französischer und deutscher Manager (das heißt, französischer dirigeants und cadres und deutscher ‘Führungskräfte’) zusammengefaßt.
Eric Davoine
3. Diskussion um das Zeitmanagementkonzept und Konzeption der empirischen Untersuchung
Zusammenfassung
Im letzten Kapitel wurden die wichtigsten Untersuchungen über den Einfluß der nationalen französischen und deutschen Kultur auf das Arbeitsverhalten von Managern vorgestellt. In diesem Kapitel wird die Diskussion über das ‘Zeitmanagement’ wieder aufgenommen — hier mit dem Schwerpunkt auf Zeitmanagement als Konzept und als (universelles) Verhaltensmodell des effizienten Managers. Danach werden die Ziele, der theoretische Bezugsrahmen und die Methodik der durchgeführten empirischen Untersuchung vorgestellt.
Eric Davoine
4. Die Strukturierung der Zeitmanagementpraktiken von Managern
Zusammenfassung
Ziel dieses Kapitels ist es, die zuvor präsentierten zentralen Hypothesen H1 und H2 zu präzisieren und zu belegen. Es soll gezeigt werden, worin die Praktiken des Zeitmanagement von Managern vorstrukturiert erscheinen (H1) und wie Manager diese Strukturen modi fizieren, um ihre Zeitmanagementpraktiken zu gestalten (H2). Entsprechend diesen zwei Hypothesen wird die Analyse der Aussagen und der Beobachtung von 45 Managern es ermöglichen, einige zusätzliche Subhypothesen zu generieren. Anders als die Hypothesen im quantitativen Teil (Vgl. Kapitel 5), die vor der empirischen Erhebung formuliert wurden, um anschließend getestet zu werden, entstanden die Hypothesen in diesem qualitativen Teil 4 progressiv während der empirischen Beobachtungs- und Befragungsphase293. Zur besseren Übersicht werden sie am Anfang jedes Abschnittes thematisch gebündelt präsentiert und anschließend erläutert.
Eric Davoine
5. Der Einfluß des nationalen Kontextes auf die Zeitmanagementpraktiken
Zusammenfassung
Im qualitativen Teil haben wir den Einfluß des organisationalen Kontextes auf das Zeitmanagement von Führungskräften beschreiben können. Dabei wurde die Konditionierung der Arbeitszeitgestaltung durch formelle und informelle Organisationsstrukturen aufgezeigt. Anhand der Fallstudien und der Aussagen der befragten Manager wurden dabei die zentralen Hypothesen ZH1 und ZH2 erläutert und als gültig nachgewiesen. Die Unterschiede im Zeitmanagementverhalten deutscher und französischer Manager wurden im Kapitel 4 noch nicht zum Thema gemacht.
Eric Davoine
6. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die durchgeführte empirische Untersuchung macht es möglich, Antworten auf die zwei grundlegenden Ausgangsfragen zu formulieren:
1-
Die erste Frage betraf die Unterschiede im Zeitmanagement zwischen deutschen und französischen Managern. Diese Unterschiede sind eines der klassischen Stereotype der deutsch-französischen Managementforschung, wurden aber bisher nicht in signifikanter Weise verifiziert (vgl. 2.4).
 
2-
Die zweite Frage betraf allgemeiner die Realität der Zeitmanagementpraktiken im Vergleich zu den Verhaltensmodellen der Zeitmanagement-Handbücher und -Seminare, das heißt die Frage nach der Anwendung von Methoden zur Arbeitsrationalisierung durch die Manager. Zwar ist die präskriptive Literatur zu diesem Punkt überaus reichhaltig, doch die deskriptive wissenschaftliche Literatur dazu ist unvollständig und widersprüchlich (vgl. 3.1).
 
Eric Davoine
Backmatter
Metadata
Title
Zeitmanagement deutscher und französischer Führungskräfte
Author
Dr. Eric Davoine
Copyright Year
2002
Publisher
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-11903-6
Print ISBN
978-3-8244-7114-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-11903-6