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2018 | OriginalPaper | Chapter

4. Zentrale Begriffe, Zusammenhänge und Dynamiken der Internationalisierung

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Zusammenfassung

Einleitend erfolgt für den gesamten Abschnitt in diesem Kapitel eine erste Orientierung hinsichtlich der für die weitere Betrachtung zentralen Begriffe sowie eine theoretische Annäherung an die Zusammenhänge und Kontextdynamiken innerhalb derer sich die Genese der Transnationalen Unternehmen bewegt.

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Footnotes
1
Direktinvestitionen bedeuten in der Regel ein längerfristiges unternehmerisches Arrangement, wohingegen Portfolioinvestitionen, bei denen der wesentliche Zweck in der Generierung von Kapitalerträgen liegt, auch in sehr kurzen Investitionszeiträume ihren Zweck erfüllen können. Zentraler Differenzierungspunkt in der Abgrenzung gegenüber den Portfolioinvestitionen ist jedoch, dass durch eine Direktinvestition ein Einfluss auf ein Unternehmen im Ausland herbeigeführt werden soll, es werden damit also Kernziele des Unternehmens verfolgt. Sinnvoll erscheint es daher typischerweise von einer ausländischen Direktinvestition zu sprechen, wenn ein Anteil von über 25 % an einem ausländischen Unternehmen, in der Regel einer Kapitalgesellschaft herbeigeführt wird, da im allgemeinen erst ein solcher Anteil de jure eine Sperrminorität und dadurch einen signifikanten Einfluss auf ein Unternehmen ermöglicht. Der internationale Währungsfonds und die OECD legt diese Grenze zwischen Direkt- und Portfolioinvestitionen jedoch bereits bei 10 % fest, was für eine Vielzahl von statistische Erhebungen relevant ist (vgl. Jost 1999: 131). Die Relevanz dieser Differenz schwächt sich jedoch zumindest für die frühere Phase der Transnationalisierung ab, wenn die Ergebnisse einer Studie des IWF einbezogen werden, nach der die überwiegende Zahl der Direktinvestitionen der Industrieländer auf Mehrheitsbeteiligungen entfällt und nur 2 % auf Beteiligungen im Bereich von 10–25 % (gemessen am Bestand der Direktinvestitionen) (1992: 25).
 
2
Zur Illustration: Wenn die Leistung in einer einsatzfähige Maschine aus den USA in Stuttgart besteht, dann ist die benötigte Leistung eben das Gut selbst und die Raumüberbrückung, die Verzollung und gegebenenfalls Modifikation aufgrund anderer Rechtsanforderungen sowie gegebenenfalls die Abnahme durch den TÜV.
 
3
Die Tragweite des Systemwettbewerbs wird insbesondere dann deutlich, wenn seine mannigfaltige Wirkung auf unternehmerische Kosten und Nutzen berücksichtigt wird, weshalb diese hier kurz umrissen werden. Einige Makrofaktoren bilden zunächst als Hygienefaktoren den Rahmen für die Unternehmenstätigkeit, so stellen rechtliche Sicherheit sowie politische und soziale Ruhe die grundsätzlichen Voraussetzungen für die kapitalistische Wirtschaft dar, deren unzureichendes Vorhandensein Risikokosten hervorruft. Diese können beispielsweise in Risikozuschlägen oder in den Kosten für tatsächliche Absicherungen bestehen. Letztendlich lässt sich dieser Punkt auf eine tatsächliche Eigentumsgarantie als Hygienefaktor zusammenfassen.
Daneben bilden die Makrofaktoren auch die Rahmenbedingungen für die Nutzung und Ausstattung der einzelnen Faktormärkte, darüber hinaus auch für den Wertschöpfungsprozess im Unternehmen und die Interaktion mit dem Staat.
Neben dem allgemeinen Rechtsrahmen der Marktnutzung bestimmen die Makrofaktoren, insbesondere das politische Handeln, auch die effektive Faktorausstattung einer Volkswirtschaft wesentlich mit, indem sie die Nutzung und die Entwicklung der Produktionsfaktoren reglementieren.
Insbesondere beeinflussen die Geld-/Fiskal- und Bildungspolitik die Faktorausstattung einer Volkswirtschaft, dies betrifft besonders die derivativen Produktionsfaktoren, also Real- und Humankapital. Aber auch im Bereich der Arbeit, als primärem Produktionsfaktor, nimmt Familien- und Zuwanderungspolitik Einfluss. Auch auf die Nutzung der Natur und damit auf die nutzbare Quantität der Ausstattung mit dem primären Produktionsfaktor Boden nehmen rechtliche Regelungen Einfluss. Exemplarisch kann hier das Verbot oder die Erlaubnis von Fracking genannt werden.
Für den Wertschöpfungsprozess erscheinen Aspekte wie beispielsweise Arbeitsschutzbestimmungen sowie Produktions- und Umweltstandards von Bedeutung, die unmittelbar der politischen Steuerung unterliegen. Da hohe Standards in produktionsrelevanten Bereichen Kosten verursachen, kann an dieser Stelle auch von einem Markt für Produktionsbedingungen gesprochen werden.
Den unmittelbarsten Quasi-Faktorencharakter hat jedoch die Interaktion mit einem Staat in Form von Steuern und Subventionen. Steuern können insofern vom Unternehmen als der Preis angesehen werden, den es für die Vorteile eines Landes zu zahlen hat.
 
4
Zur Veranschaulichung: Hätte das Welthandelsregime lediglich zum Ziel Transaktionskosten durch Erzeugung von Erwartungssicherheit zu senken, würde es sich auf Maßnahmen der Informationssammlung, -bereitstellung und gegebenenfalls auf eine Vereinheitlichung der nationalen Regelungen beschränken. Dies würde lediglich zur Senkung von Transaktionskosten führen. Da das Welthandelsregime jedoch gleichzeitig das Ziel verfolgt den Welthandel zu fördern, senkt es auch direkt Raumüberbrückungskosten, vornehmlich in Form von Zollsenkungen. Entsprechend ist die transaktionskostensenkende Wirkung von Institutionen im allgemeinen gegeben, während eine Senkung der Anpassungs- und Raumüberbrückungskosten erst bei entsprechender Zielformulierung hinzutritt.
 
Metadata
Title
Zentrale Begriffe, Zusammenhänge und Dynamiken der Internationalisierung
Author
Daniel Lorberg
Copyright Year
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22601-5_4