2010 | OriginalPaper | Chapter
Zentrale Handlungsfelder
Authors : Prof. (em.) Dr. Bernhard Badura, Dr. Uta Walter, Thomas Hehlmann
Published in: Betriebliche Gesundheitspolitik
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
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Soziale Beziehungen haben einen Einfluss auf die Förderung und den Erhalt von Gesundheit sowie die Entstehung, den Verlauf und die Bewältigung von Krankheiten. So sind Zusammenhänge zwischen der Qualität und Quantität sozialer Netzwerke und Morbidität und Mortalität in vielen Studien nachge-wiesen worden. Obwohl soziale Beziehungen grundsätzlich salutogene und pathogene Potenziale haben, ist ihnen primär die positive, gesundheitsförderli-che Seite inhärent. So ist der Mensch ein soziales Wesen, dessen genetische Ausstattung beispielsweise mit Spiegel-Neuronen (vgl. Bauer 2005, Rizolatti & Sinigaglia 2008) darauf ausgelegt ist, emphatische soziale Beziehungen aufzubauen, und dessen Genaktivität und Hirnstrukturen maßgeblich von den über soziale Beziehungen und Interaktionen beeinflussten Sinneseindrücken reguliert bzw. gestaltet werden (vgl. Bauer 2008). Gleichzeitig ist die Vermitt-lung von Sinnhaftigkeit im Leben, wie sie z. B. in dem Modell der Salutogene-se (Antonovsky 1997) eine zentrale Rolle für die Ausprägung des als gesund-heitsförderlich erachteten Kohärenzsinns spielt, auch vom menschlichen Miteinander abhängig. Soziale Beziehungen zählen daher auch zu den soge-nannten generalisierten Widerstandsressourcen in der Auseinandersetzung des Menschen mit pathogenen Einflüssen aus der sozialen und physischen Umwelt (vgl. auch Bengel et al 1998).