1987 | OriginalPaper | Chapter
Zusammenfassung
Author : Reinhard Männer
Published in: Entwurf und Realisierung eines Multiprozessors
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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In den vorangegangenen Kapiteln wurde der Entwurf und die Realisierung des Multiprozessor-Systems Heidelberger Polyp beschrieben. Ausgehend von den Prinzipien der Parallelverarbeitung wurde versucht, aus der Vielfalt der möglichen Parallelrechner-Architekturen an hand einer konkreten Anwendung eine spezielle Struktur abzuleiten. Die Darstelung der Realisierungsphase zeigte, daß auch bei definierter Systemarchitektur noch sehr viele freie Parameter existieren, die die Leistungsfähigkeit des Systems entscheidend beeinflussen können. In vielen Fällen sind die impliziten Abhängigkeiten der Parameter so unüberschaubar, daß sich ein System scheinbar paradox verhält: Bei C.mmp nahm die Leistung ab einer bestimmten System- große mit zunehmender Prozessorzahl ab. Analog könnte beim Polyp-System die Zuverlässigkeit allein dadurch sinken, daß es fehlertolerant ausgelegt wurde und damit komplexer ist als ohne Unterstützung von Fehlerbehandlung. Die Abhängigkeiten der Parameter untereinander sind zum Teil nichtlinear, etwa zwischen der Leistung eines Prozessors und der Größe seines Cache- Memorys. Andere Parameter sind diskontinuierlich, etwa die Entscheidung zwischen Multiplex- oder paralleler Übertragung von Adressen und Daten auf dem Bus. Infolgedessen kann eine Systemoptimierung nicht mit Standardverfahren, z.B. linearer Programmierung durchgeführt werden; das Optimierungsproblem ist sogar NP-vollständig. Die Festlegung der Systemparameter folgt deshalb immer gewissen Heuristiken, deren Erfolg nicht garantiert ist. Die Leistungsfähigkeit des Polyp-Systems muß sich deshalb erst in einem längeren Einsatz bei verschiedenen Anwendungen zeigen.