Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by (Link opens in a new window)
Zusammenfassung
Das Ziel dieser Ausführungen ist es, den Wert der Mediation für die Wissenschaft skizzenhaft herauszuarbeiten und sie im Kontext des Konfliktmanagements von Wissenschaftseinrichtungen einzuordnen.
Mediation fördert die Kommunikation und die Fehlerkultur und vermittelt Werkzeuge zur Reduktion von Bias in der Wissenschaft.
Advertisement
Mediation dient nicht der Feststellung eines Fehlverhaltens. Sie spricht nicht „Recht“ und berät auch nicht, ist allparteilich und unterstützt Konfliktparteien in der eigenverantwortlichen Entwicklung von Lösungen für ihr Thema. Damit stellt Mediation ein komplementäres Element zu anderen Instanzen des Konfliktmanagements einer Einrichtung dar.
Mediation ist in der Wissenschaft keine Selbstverständlichkeit, weil wissenschaftlich Arbeitende die Objektivität suchen und sich als ‚Kopf-Menschen‘ verstehen. Sie sprechen weniger über Bedürfnisse oder von Subjektivität. Dabei sind es diese Aspekte, die Konflikte zumeist prägen.
Wird Mediation nicht nur als Verfahren der methodenbasierten Konfliktbehandlung eingesetzt, sondern in der Ausbildung der Mitarbeitenden verankert, so kann ein von allen Menschen getragenes Verständnis dessen entstehen, was Konflikte bedingt und wie sie sich angemessen lösen lassen.
Mediation unterstellt die Verantwortungsfähigkeit und Bereitschaft aller Menschen, eigenverantwortlich gute Konfliktlösungen zu entwickeln. Die Grundhaltung mediierender Menschen ist die Allparteilichkeit: es gibt im Ursprung jedes Konflikts keine Schuldigen. Das Verfahren der Mediation anerkennt das komplexe System hinter dem Konfliktgeschehen und arbeitet dieses prozessorientiert auf.
Advertisement
Die Methoden der Mediation helfen den Konfliktparteien bei der Wiedererlangungen ihrer Standpunktbeweglichkeit, der Stärkung ihres Möglichkeitssinns und dem Erkennen von Wahrnehmungsverzerrungen indem sie Perspektivwechsel anbieten. Dadurch gelingt die Transformation von Konfliktenergie in Lösungsarbeit.
Eine nach mediativen Grundsätzen gestaltete wissenschaftliche Organisation baut auf Partizipation, Transparenz, Kommunikation, vielfältigen Begegnungsformaten, Veränderungsbereitschaft und klaren Prozessen als Bausteinen auf.
Einige Beispiele aus der Praxis verdeutlichen den Bedarf an Konfliktlösungsstrategien im Wissenschaftsbetrieb.
Auch wenn diese Ausführungen auf den Erfahrungen in einer ingenieurswissenschaftlichen Einrichtung aufbauen, nehme ich an, dass sich die Empfehlungen auch auf andere Wissenschaftsdisziplinen anwenden lassen.
Die Anwendung der Grundsätze der Mediation im wissenschaftlichen Alltag fördert die Kommunikation, die Zusammenarbeit, die Fehlerkultur und die Vermeidung von Bias.
Die Beachtung der Grundsätze der Mediation hilft sowohl bei der Bearbeitung entstehender Konflikte unter Mitarbeitenden als auch im Alltag jeder Wissenschaftseinrichtung.
Open Access Dieses Kapitel wird unter der Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche die nicht-kommerzielle Nutzung, Vervielfältigung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die Lizenz gibt Ihnen nicht das Recht, bearbeitete oder sonst wie umgestaltete Fassungen dieses Werkes zu verbreiten oder öffentlich wiederzugeben.
Die in diesem Kapitel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist auch für die oben aufgeführten nicht-kommerziellen Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.