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14.10.2021 | Energie + Nachhaltigkeit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitalisierung für Katastrophenfrühwarnung nutzen

verfasst von: Frank Urbansky

2 Min. Lesedauer

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Aktuelle Unwetter führen die Vorteile eines funktionierenden Warnsystems für den Katastrophenschutz vor Augen. Satelliten- und Drohnendaten und Digitalisierung könnten solche Systeme verbessern.

Katastrophenschutz ist wichtig und wird auf höchster Ebene rechtlich bestimmt. Für die Europäische Union gilt das Unionsverfahren für den Katastrophenschutz, das am 17. Dezember 2013 verabschiedet wurde. "Ein weiteres Ziel des Beschlusses liegt in der Stärkung der Verbindungen zwischen Prävention, Vorsorge und Bewältigung von Katastrophen", benennt Springer-VS-Autor Stefan Pilz in seinem Buchkapitel Katastrophenschutzpolitik auf Seite 418 dessen Ziele.

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Bei den diesjährigen Katastrophenfällen durch Hochwasser im Ahrtal und durch Waldbrände in Europa und Nordamerika wurden Gefahren mitunter zu spät erkannt, die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt und Helfer nicht zielgerichtet eingesetzt. Um solchen Problemen vorzubeugen entwickeln Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) derzeit im Projekt HEIMDALL (Multi-Hazard Cooperative Management Tool for Data Exchange, Response Planning and Scenario Building) ein digitales Werkzeug, mit dem Ersthelfer-Organisationen Situationen bewerten und Einsatzpläne erstellen können. Das Projekt startete 2017.

Digitale und analoge Infos gebündelt

Dabei werden Informationen über Waldbrände, Erdrutsche, Hochwasser und Sturzfluten gebündelt. Als Grundlage dienen Satellitendaten und Prognosen zum weiteren Verlauf, die dann wiederum die Behörden vor Ort für einen besseren Katastrophenschutz erhalten.

Auf einer Präsentation zeigten die Forscher, wie das System funktioniert. In einem Waldstück nahe der spanischen Stadt Girona ließen sie in einer Simulation Rauch aufsteigen. Anhand von Drohnenaufnahmen konnten Feuerwehrleute in Echtzeit auf einem Bildschirm die Ausmaße des mutmaßlichen Feuers markieren. Mit Hilfe der Drohnen wurden auch die Hotspots des Feuers ermittelt, die neue Brände anfachen und zu einer Gefahr für die Feuerwehrleute werden können.

Das System ist so präzise, dass es Stellen von nur 15 Zentimeter Ausmaß erkennt. In die Analyse fließen zudem Wetterdaten und Erfahrungswerte aus vergangenen Brandkatastrophen ein, die ebenfalls aus Drohnen- und Satellitendaten stammen können. Daraus kann schnell eine Strategie entwickelt werden, um den Brand zu bekämpfen.

Alle Betroffenen am Austausch beteiligen

Nach dem Willen der Forscher soll die Plattform die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden und Institutionen erleichtern. Über das System können alle Beteiligten Informationen austauschen, Katastrophenszenarien abrufen und Hinweise auf mögliche Entscheidungswege erhalten. Dabei ist gerade dieser datengestützte Katastrophenschutz einer der großen Vorteile, die sich aus einer allgemeinen Digitalisierung ergeben. Mit "Datenproaktivität, d. h. Dienste können nach dem Push-Prinzip automatisiert ausgelöst werden (z. B. Unwetterwarnung)", benennt dies konkret ein Springer-Vieweg-Autorenkollektiv um Paul Alpar in seinem Buchkapitel Digitale Transformation auf Seite 110.

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