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2010 | Buch

Energie-Effizienzbewertung von Gebäuden

Anforderungen und Nachweisverfahren gemäß EnEV 2009

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Über dieses Buch

Endlich ist es geschafft! Nach einem langen und kalten Winter, sowie einem arbeitsreichen Frühling, haben wir das Buch zur Energieeinsparverordnung EnEV 2009 mit einem Umfang von 336 Seiten fertig gestellt. Die neueste Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) ist am 01. Oktober 2009 in Kraft getreten und soll wesentliche Eckpunkte des von der Bundesregierung im August 2007 in Schloss Meseberg aufgelegten integrierten Energie- und Klimaprogramms im Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission für mehr Klimaschutz umsetzen. In dem Aktionsplan für Energieeffizienz (2007 bis 2012) hat sich die Europäische Union das Ziel gesetzt, den Energ- bedarf so zu steuern und zu verringern, beziehungsweise den Energieverbrauch so zu bee- flussen, dass bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs ein- spart werden. Durch die mit der neuen EnEV einhergehenden Verschärfung des Anforderungsniveaus im Gebäudebereich um durchschnittlich etwa 30 % und die zusätzlich einzuhaltenden Anfor- rungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) bekommt die Fachplanung der thermischen Bauphysik und der Anlagentechnik einen immer höheren Stellenwert. In der heutigen wirtschaftlich schwierigen Zeit ist es wichtig, dass neu geplante Gebäude trotz der erhöhten gesetzlichen Anforderungen wirtschaftlich realisiert werden können. Die Planung eines effizienten und wirtschaftlichen Gebäudes ist ohne fachlich kompetente Fachingenieure aus den Bereichen der Bauphysik und der technischen Gebäudeausrüstung nicht mehr möglich. Dieses Buch soll einen bestmöglichen Überblick zur Energieeinsparverordnung und den in Bezug genommenen Normen, Gesetzen und Verordnungen vermitteln und den Umfang von Energieeinsparnachweisen an Hand von praktischen Beispielen zeigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung und Überblick
Zusammenfassung
Zwischen Oktober 1973 und April 1974 verhängte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) als Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg ein Erdölembargo gegen die USA und die Niederlande und drosselte die Exporte in die anderen westlichen Industrieländer. Die Folge war ein Ölpreisschock, der – als „Erste Ölkrise“ in die Geschichte eingegangen – in den Industrieländern zu einer ersten ernsthaften Auseinandersetzung mit der Endlichkeit fossiler Energieträger und der Abhängigkeit von den produzierenden Ländern führte. Die Konsequenz für den Bereich des Bauens und Wohnens, der in Deutschland immerhin rund ein Drittel des Energiebedarfs ausmacht, war die erste Wärmeschutz-Verordnung (WSVO) [25]. Sie trat im Jahre 1977 noch vor der „Zweiten Ölkrise“ (1979/80) in Kraft. Diese zweite Ölkrise wurde im Wesentlichen durch Förderungsausfälle und die Verunsicherung nach der Revolution im Iran und dem folgenden Angriff Iraks auf Iran ausgelöst.
Kai Schild, Henrik Brück
2. Energieausweise
Zusammenfassung
Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, hat die Europäische Union im Jahre 2002 die erste europäische Gebäuderichtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EURichtlinie 2002/91/EG - Energy Performance of Buildings Directive (EPBD)) [18] erlassen, welche am 04. Januar 2003 in Kraft getreten ist. Die Richtlinie fordert die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, umfassende Maßnahmen zur deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs im Gebäudebereich umzusetzen. Das Hauptelement dieser Richtlinie ist die Einführung von Energieausweisen. Dadurch soll mehr Transparenz am Immobilienmarkt geschaffen und die Hausbesitzer zu Investitionen in ihre Gebäude veranlasst werden. Der Energieausweis liefert verlässliche Informationen über die energetische Qualität eines Gebäudes, zeigt sinnvolle Energieeinsparpotenziale auf und gibt konkrete Modernisierungsempfehlungen. Bereits mit der EnEV 2007 [30], die am 01. Oktober 2007 in Kraft getreten ist, hat Deutschland mit dem Abschnitt 5 „Energieausweise und Empfehlungen für die Verbesserung der Energieeffizienz“ diese Forderung der EU-Gebäuderichtlinie [18] umgesetzt.
Kai Schild, Henrik Brück
3. Bilanzierung für neu zu errichtende Wohngebäude
Zusammenfassung
Neu zu errichtende Wohngebäude sind gemäß EnEV 2009, Anlage 1 zu bewerten. Als primäre Anforderungsgrößen sind die energetische Qualität der Gebäudehülle (über den spez. Transmissionswärmeverlust) und der Jahres-Primärenergiebedarf (mittels des Referenzgebäudeverfahrens) nachzuweisen. Weitere Informationen zu den Anforderungsgrößen enthält Abschnitt 1 dieses Buches.
Kai Schild, Henrik Brück
4. Bilanzierung für Wohngebäude im Bestand
Zusammenfassung
Gemäß §9, EnEV gelten die Anforderungen der EnEV ebenfalls als erfüllt, wenn abweichend vom Bauteilnachweis (siehe Abschnitt 1.4.3) die für einen entsprechenden Neubau geltenden Maximalwerte (Primärenergie und Gebäudehülle) für das geänderte Gebäude insgesamt um nicht mehr als 40 % überschritten werden. In diesem Fall ist folglich, wie für neu zu errichtende Gebäude, ein energetischer Nachweis über die Gesamtenergieeffizienz zu führen. Wie für neu zu errichtende Wohngebäude, so kann auch für Bestandsbauten gewählt werden, ob der Nachweis gemäß DIN 4108-6 [54] in Verbindung mit DIN 4701 geführt wird, oder ob die Normenreihe der DIN V 18599 zugrunde gelegt wird. Kommt DIN 4701 zur Anwendung so ist zu beachten, dass in DIN V 4701-10 [57] lediglich ein Verfahren zur energetischen Bewertung von neuzeitlichen heiz- und raumlufttechnischen Anlagen, die zur Deckung eines nach DIN V 4108-6 berechneten Heizwärmebedarfs in neu zu errichtende Gebäude eingebaut werden sollen, enthalten ist. Für bestehende Gebäude und vorhandene Anlagen sind die in DIN V 4701-10 festgelegten Randbedingungen und Anlagenkennzahlen jedoch nicht geeignet, dazu bedarf es dann anderer Arbeitsmittel. Diese stehen mit DIN V 4701-12 [60] und PAS 1027 [95] zur Verfügung. In der DIN V 4701-12 werden Kennzahlen zur energetischen Bewertung von Anlagen im Bestand (Wärmeerzeugung und Trinkwassererwärmung) bereitgestellt, die in einer Gesamtenergiebilanz eines bestehenden Gebäudes und der entsprechenden Anlagentechnik verwendet werden können. Da DIN V 4701-12 nicht alle notwendigen Angaben zur Bewertung von Bestandsanlagen (z. B. keine Angaben zu den Prozessbereichen „Verteilung“ und „Übergabe“) enthält, ist ferner die PAS 1027 heranzuziehen, welche die fehlenden Daten enthält.
Kai Schild, Henrik Brück
5. Bilanzierung für neu zu errichtende Nichtwohngebäude
Zusammenfassung
Die Normenreihe der DIN V 18599 besteht im Kern aus zehn Normenteilen. Diese werden durch einen Teil 100 ergänzt, welcher Fehlerkorrekturen und Ergänzungen zu den Teilen 1 bis 10 enthält. Zusätzlich sollen die Angaben des Beiblatt 1 helfen, einen Abgleich zwischen den errechneten Energiebedarfswerten und den tatsächlichen (Bestand) oder zu erwartenden (Neubau) Energieverbrauchswerten vorzunehmen. Alle Normteile zusammen ergeben einen Umfang von 988 Seiten. Bereits hieraus wird – ungeachtet aller notwendigen fachlichen Einarbeitung – deutlich, dass eine tiefgreifende Beschäftigung mit diesem Thema eher eine Sache von Wochen als von Tagen ist.
Kai Schild, Henrik Brück
6. Bilanzierung für Nichtwohngebäude im Bestand
Zusammenfassung
Grundsätzlich ist bei der Erstellung von Energieausweisen für Nichtwohngebäude im Bestand genauso zu verfahren, wie bei der Ausstellung für neu zu errichtende Gebäude. Die Problematik bei der Bewertung bestehender Teile der Gebäudehülle oder der Gebäudetechnik liegt oftmals darin, dass Kennwerte nicht verfügbar und Anlagenbestandteile nicht eindeutig zuzuordnen sind.
Kai Schild, Henrik Brück
7. Verbrauchsbasierte Energieausweise
Zusammenfassung
Das im Folgenden erläuterte Verfahren ist mit der „Bekanntmachung der Regeln für Energieverbrauchskennwerte im Wohngebäudebestand“ des BMVBS vom 30.07.2009 [4] veröffentlicht worden und im Rahmen der EnEV 2009 für die Erstellung von verbrauchsbasierten Energieausweisen anzuwenden.
Kai Schild, Henrik Brück
8. Beispiele
Zusammenfassung
Bei dem im Folgenden vorgestellten Beispiel handelt es sich um ein Wohngebäude, welches entsprechend der EnEV 2009 [31] gemäß
  • DIN V 18599 [63 bis 72] oder
  • DIN EN 832 [79] in Verbindung mit DIN V 4108-6 [54] und DIN 4701-10 [57]
bilanziert werden muss.
Kai Schild, Henrik Brück
Backmatter
Metadaten
Titel
Energie-Effizienzbewertung von Gebäuden
verfasst von
Kai Schild
Henrik Brück
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9749-7
Print ISBN
978-3-8348-1211-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9749-7