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15.03.2016 | Energie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn Stadtwerke Massendaten richtig nutzen

verfasst von: Julia Ehl

2:30 Min. Lesedauer
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Stadtwerke können von Big-Data profitieren und regionale Geschäftspotenziale besser nutzen. Innerhalb des Forschungsprojekt „SmartRegio“ wird auf der CeBIT 2016 ein erstes Fallbeispiel vorgestellt.

Stadtwerke gehören zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Sie müssen wie alle anderen KMUs auch neue Geschäftspotenziale nutzen und gleichzeitig eine möglichst sichere Planbarkeit der erforderlichen Investitionen haben. Ein Baustein hierfür sollen Smart-Data-Technologien sein, die innerhalb des Forschungsprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ entwickelt werden. Springer-Autor Oliver Doleski nennt die Herausforderung für Stadtwerke in den nächsten Jahren in seinem Buchkapitel „Geschäftsmodell – Methode zur Realisierung von Geschäftsideen für Utility 4.0“: „Stadtwerken und Co. muss es gelingen, einerseits die Betriebsprozesse mit Lösungen der Informationstechnologie zu verschmelzen und andererseits synchron ein marktadäquates Angebot datenbasierter Produkte und innovativer Dienstleistungen anzubieten.“

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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Geschäftsmodell – Methode zur Realisierung von Geschäftsideen für Utility 4.0

Perspektivisch führt in der Energiewirtschaft kaum ein Weg an der sukzessiven Ablösung klassischer Produkt- und Dienstleistungsangebote vorbei. Für Führungskräfte und Strategen der Energiebranche stellt sich folgerichtig die Kardinalfrage, wie dieser


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) möchte möglichst frühzeitig eine breite Nutzung von intelligenten Big-Data-Technologien anstoßen, wird auf der Informations-Site zu Smart Data des Ministeriums betont. Hierzu wird das Technologieprogramm „Smart Data – Innovationen aus Daten“ mit rund 30 Millionen Euro gefördert. Teil des Programms ist auch das Forschungsprojekt „SmartRegio – Smart RegionalStrategy“. Im von der YellowMap AG koordinierten Projekt wird von den Partnern Disy Informationssysteme GmbH, USU Software AG, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der Forschungsstelle Datenschutz der Goethe-Universität Frankfurt ein Marktplatz „Spatial Big Data“ mit kombinierbaren Auswertungs- und Visualisierungsdiensten entwickelt. Besondere Herausforderungen der Entwicklung ergeben sich durch die Notwendigkeit einer einfachen und intuitiven Bedienbarkeit und die Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit.

Aus vielen Datenquellen schöpfen

Um möglichst verlässliche Aussagen über regionale Trends zur Entwicklung von neuen Geschäftspotenzialen und deren Auswirkungen auf die vorhandene Netzstruktur treffen zu können, soll es den Experten in den Stadtwerken ermöglicht werden verschiedenste Datenquellen zu nutzen und diese zu verschneiden, zu verknüpfen, zu vergleichen, zu korrelieren und zu extrapolieren, um Trends aus der Region sichtbar zu machen. Als Datenquellen sollen nicht nur eigene Daten sondern auch frei verfügbare Daten der öffentlichen Verwaltung, aus sozialen Netzwerken oder Marktanalysen von kommerziellen Anbietern verwendet werden können, ohne die Privatsphäre des Einzelnen zu verletzen.

Erstes Fallbeispiel zum Ausbau privater Erneuerbarer-Energien-Anlagen

Im auf drei Jahre angesetzten Forschungsprojekt präsentieren die Entwickler nach einem Jahr nun auf der CeBIT 2016 ein erstes Fallbeispiel. Für die Stadtwerke Kaiserslautern wurde die räumliche und zeitliche Entwicklung des Ausbaus privater Erneuerbarer-Energie-Anlagen visualisiert. Neben sozioökonomischen und energiebezogenen Hintergrundinformationen wurden Eintragungen aus der Region in soziale Medien ausgewertet. Der regionale Energieversorger erhält so eine Auskunft über das lokale Marktpotenzial. Darüber hinaus wurden auch Bereiche identifiziert, in denen Engpässe innerhalb der Netzinfrastruktur zu erwarten sind.

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