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11.11.2015 | Energie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Größter Second-Life-Batteriespeicher geht ans Netz

verfasst von: Sabine Voith

2 Min. Lesedauer

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Die Idee der Zweitverwertung elektroautomobiler Batterien als Energiespeicher ist nicht neu. Doch bekommt die Idee eine neue Dimension: Der weltweit größte 13-Megawatt-Batteriespeicher wird Anfang 2016 ans Netz gehen.

Der heute größte Second-Life-Batteriespeicher der Welt, auch Second-Use genannt, wird in Kürze im westfälischen Lünen stehen. Ein Joint-Venture wird ihn ab Anfang nächsten Jahres betreiben und am deutschen Primärregelenergiemarkt vermarkten. Gebrauchte elektroautomobile Batteriesysteme werden in Lünen zu einem Stationärspeicher mit einer Kapazität von insgesamt 13 Megawattstunden gebündelt. Das Joint Venture arbeitete bereits bei einem Energiespeicher im sächsischen Kamenz zusammen. Dieser 3,5-Megawatt-Speicher ist bereits am Netz.

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Die Integration der Fahrzeugbatterien in das Stromnetz ermöglicht in Lünen ein stationärer Speicher. In anderen Projekten erfolgt die Integration als aggregierter Schwarmspeicher fahrender Elektroautos. Auch erste Anlagen für die private Nutzung laufen im Testbetrieb. Strom aus Photovoltaikanlagen soll hier nahezu verlustfrei zwischengespeichert werden.

Zehn Jahre im Auto, zehn Jahre als Speicher

Die Daimler AG sichert laut Pressebericht ihren E-Fahrzeugkunden je nach Modell eine Batterieleistung von bis zu zehn Jahren zu. Die Batteriesysteme sind jedoch auch danach noch voll einsatzfähig, denn die geringen Leistungsverluste spielen für die Anwendung im stationären Speicherbetrieb nur eine untergeordnete Rolle. Ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Einsatz ist für schätzungsweise mindestens zehn weitere Jahre möglich.

Das Joint-Venture bildet die gesamte Wertschöpfungs- und Verwertungskette ab: Von der Herstellung und Aufbereitung der Batteriesysteme, dem Einsatz in Elektrofahrzeugen, der Installation und Vermarktung des stationären Batteriespeichers an den Energiemärkten bis zum Recycling der Batteriesysteme am Ende ihres Lebenszyklus und der Rückführung der wertvollen Rohstoffe in den Produktionskreislauf.

Elektroautos werden durch Zweitverwertung wettbewerbsfähiger

Das materielle Recycling wird als letzter Schritt in der Wertschöpfungskette zeitlich verlagert. Durch die Weiterverwendung der Lithium-Ionen-Module aus Elektroautos im Second-Use-Batteriespeicher wird deren wirtschaftlicher Nutzung quasi verdoppelt und Elektroautos werden wettbewerbsfähiger.

Springer-Autor Claas Hoyer stellt fest, dass das Recycling mit verschiedenen Herausforderungen, Chancen und Risiken verbunden ist. Im Buchkapitel "Grundlagen des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen" bespricht er diese ausführlich.

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