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04.04.2014 | Energie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Erfolgreich mit Energieeffizienz Geschäfte machen

verfasst von: Julia Ehl

2:30 Min. Lesedauer

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Der Markt für Energieeffizienz wächst jährlich um durchschnittlich 16 Prozent. Wer gute Chancen hat zu profitieren, analysiert eine Studie der Managementberatung Bain & Company. Sechs Regeln für das erfolgreiche Geschäft.

Weltweit wurden 2012 Umsätze von rund 440 Milliarden Euro auf dem Markt für Energieeffizienz erwirtschaftet. Die Studie "Helping Businesses become more energy efficient" ermittelt ein mittelfristiges Wachstum von 16 Prozent pro Jahr. Dabei machen Produkte wie Dämmung, Software und verbrauchsarme Geräte etwa zwei Drittel des Marktes aus. Ein Drittel entfällt auf Dienstleistungen wie Datenmanagement, Beratung oder Contracting. Die Studie weist nach, dass vor allem Energiedienstleister von diesem Trend profitieren.

In der Studie werden aufgrund der Untersuchungsergebnisse Regeln für das erfolgreiche Geschäft im Bereich der Energieeffizienz zusammengefasst:

  1. Den gewerblichen Markt anstreben: Unternehmen bilden den größten Kundenkreis im Energieeffizienzmarkt. Sie reagieren aktiver auf Kostensenkungsmöglichkeiten als Verbraucher. Daher sind klare Wertversprechen nötig, die eng auf die jeweilige Zielbranche zugeschnitten sind.
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    Wachstumswellen nutzen: Der Bedarf nach Energieeffizienzservices wächst nicht gleichmäßig in allen Regionen. Er wird in hohem Maß durch Regulierungsmaßnahmen wie die Europäische Energieeffizienz-Direktive und durch verfügbare Technologien wie Gebäudeautomation bestimmt. Auch können niedrige Zinsen zu einer höheren Ausgabefreudigkeit bei Hausbesitzern führen. Vorteilhaft sind Vertragszahlungen und Honorare, die auf den für den Kunden erreichten Einsparungen beruhen.

  3. Auf dem bestehenden Geschäft aufsetzen: Erfolgreiche Anbieter von Energieeffizienzdienstleistungen nutzen die Stärken, die ihre Kunden bereits schätzen. Das können technisches Know-how oder intime Kundenkenntnis sein oder der Platz in der Energiewertschöpfungskette. Typische Ansatzpunkte sind Unterstützung bei der Steigerung der Energieeffizienz der Kundenprodukte oder Hilfe bei Energieeinsparmaßnahmen im Unternehmen oder an Gebäuden. Für Versorger bieten sich Messdienste, Energieaudits oder Contracting bei ihren Bestandskunden an.
  4. Langzeitargumentation aufbauen: In einigen Bereichen, zum Beispiel der Beleuchtung durch LEDs, können Kostensenkungen von bis zu 50 Prozent pro Jahr erreicht werden. Doch die Amortisierung der Anfangsinvestition dauert lange, bei Gebäuden bis zu 25 Jahre. Für Unternehmen, die in Fünfjahreszyklen planen, ist das zu lang. Contracting-Angebote sind hier eine gute Lösung.
  5. Auf Wärme und Strom konzentrieren: Über alle Branchen hinweg ist bei Gebäuden und Anlagen fast immer eine Optimierung von Isolierung, Wärme- und Kältetechnik, Messtechnik und Gebäudeautomation gefragt. Eine breite Palette technischer Optionen in diesem Bereich ermöglicht das Angebot der besten Gesamtlösung.
  6. Auf hohen lokalen Marktanteil achten: Wie in den meisten Dienstleistungsfeldern sind auch im Energieeffizienzgeschäft persönliche Kontakte, örtliche Nähe sowie eine gute Kenntnis der geltenden gesetzlichen Bestimmungen, der Fördermöglichkeiten und Steuereffekte nötig. Erfolgreiche Energiedienstleister zeigen, dass es vorteilhaft ist, zunächst hohe Marktanteile in wenigen lokalen Märkten aufzubauen, um dann von dieser Position aus zu expandieren.

Energieeffizienz im energiewirtschaftlichen Kontext

Im Buchkapitel "Energieeffizienz im energiewirtschaftlichen Kontext" gehen Markus Blesl und Alois Kessler auf die Perspektiven der Energieeffizienz in Europa ein. Die Springer Vieweg-Autoren zeigen sowohl Einsparpotenziale bezogen auf Deutschland und die EU27 als auch Hemmnisse bei der Umsetzung von Maßnahmen auf und erläutern welche energie- und volkswirtschaftlichen Effekte eine stärkere Energieeffizienzstrategie hätte.

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