Energieforschung wird im Kontext der Energiewende auf Länderebene, bundesweit und europaweit stark gefördert.
DLR
Die Bundesregierung investierte im vergangenen Jahr 863 Millionen Euro in die Energieforschung. Der Betrag hat sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. 44 Millionen Euro mehr als im Vorjahr wurden investiert, was einem Zuwachs von 5,3 Prozent entspricht. Weitere Daten, Zahlen und Projekte liefert der Energieforschungsbericht 2016. Er liefert Zahlen zur nationalen öffentlichen Förderung, enthält aber auch Zahlen zum europäischen Forschungsrahmenprogramm.
Der größte Anteil der Gelder, fast drei Viertel, floss in die Forschung zu den zentralen Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind technische Innovationen in allen Bereichen des Energiesystems notwendig.
Besondere Förderungsschwerpunkte sind Speicher, Netze und Systemintegration. Im vergangenen Jahr haben sich darüber hinaus zahlreiche neue Forschungsnetzwerke gebildet. Sie helfen einzelnen Branchen, Informationen auszutauschen und Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen.
Forschungsschwerpunkt "Nachhaltigkeit, Klima und Energie"
Der "Bundesbericht Forschung und Innovation 2016" nennt die Ziele und Strategien, die hinter der Vergabe der Fördermittel stehen. Dem Bericht liegen die Ergebnisse der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) zugrunde. Sie berät die Bundesregierung zu Fragen der Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik.
Bei den Forschungsschwerpunkten nimmt der Bereich "Nachhaltigkeit, Klima und Energie" einen großen Platz ein. Es wird betont, dass nicht nur die großen Themen wie die Speichertechnologien im Rahmen des sechsten Energieforschungsprogramms gefördert werden, sondern auch die Entwicklungsmaßnahmen von Einzeltechnologien. Einen Überblick über die Forschungsvorhaben im Bereich Energie über das Programm hinaus gibt das Internetportal EnArgus. Dessen Implementierung zählt ebenfalls zur politischen Strategie.
Politische Förderprogramme in der Praxis
Zur Energieforschung der Bundesländer zählt das Förderprogramm BWPLUS. Eine Studie des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR), "Energieautarkes Metzingen“, hat die Energiewende von Bürgerseite im Blick. Energieforschung wird hier ganz praktisch betrieben. Es geht nicht nur darum, die geeigneten Technologien ökologisch und ökonomisch gewinnbringend einzusetzen, sondern die Unterstützung der Bürger zu gewinnen. Diese ist laut DLR ein wichtiges Erfolgskriterium, um die Energiewende lokal voranzubringen.
Energieforschung steht aktuell beim DLR im Mittelpunkt, es feiert "40 Jahre Energieforschung". Seit 1976 forscht es unter anderem an Solarkraftwerken, Brennstoffzellen, umweltfreundlichen Gasturbinen, Energiespeichern und Windenergieanlagen. Das DLR berichtet, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland 1976 bei unter drei Prozent lag und heute bereits 30 Prozent erreicht werden.
Forschung für die Energie von morgen
Eine Vorschau in die Energieversorgung der Zukunft geben im DLR entwickelte Computermodelle, die das Energiesystem simulieren können. Sie ermöglichen Aussagen zum optimalen Energiemix oder dem sinnvollen Einsatz von Speichern, Lastmanagement bis zum Ausbau der Stromnetze.
Die Springer-Autoren Thomas Kästner und Andreas Kießling erläutern im Buchkapitel "Die fünf Säulen der Energiewende", die Bedeutung der Energieforschung ab Seite 23. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien und deren Einbindung in das Stromversorgungssystem benötigen neue Technologien und Lösungen, die es derzeit noch nicht gibt bzw. deren Anwendung sich noch nicht in 'Großserie' bewährt hat."