Die Energiewirtschaft ist in besonderem Maß vom Wandel durch die Digitalisierung betroffen. Privatkunden streben nach Autarkie, suchen sogenannte smarte Lösungen und wünschen sich dabei einen zentralen Ansprechpartner mit individuell zugeschnittenen Angeboten und Produkten. Ob plattformbasierte energienahe oder energieferne Dienstleistungen möglicherweise die Lösung für Energieversorger und Stadtwerke sind, hat die Bearing Point-Studie "Kundenanforderung an das Stadtwerk der Zukunft" untersucht.
Vier zentrale Punkte hat die Online-Umfrage bei über 1.000 Personen ergeben:
- Bei der Auswahl des Stromversorgers berücksichtigen schon jetzt 64 Prozent der Befragen Angebote an energienahen Dienstleistungen.
- Bisher nutzen nur drei Prozent der Befragten Smart Home- Angebote und Energieeffizienzprodukte. Etwa zwei Drittel können sich aber vorstellen, energienahe Dienstleistungen zukünftig zu beziehen.
- Der Bezug von energiefernen Dienstleistungen wie Internet, Telekommunikationsangebote und Dienstleistungen rund um das Thema Mobilität vom Stromversorger können sich 69 Prozent vorstellen.
- Für individuell zugeschnittene Angebote würden 66 Prozent – vor allem aus der jüngeren Altersgruppe – persönliche Daten an den Stromversorger weitergeben.
Die Studie benennt als zu meisternde Herausforderungen für die Energieversorger unter anderem die Identifikation von Umsatztreibern, die Integration der digitalen Services und Produkte, bereichsübergreifende Transparenz, die Monetarisierung, die Entwicklung von angepassten Maßnahmen zur Verkaufsförderung und zur Kundenkommunikation sowie die Festlegung der passenden Wertschöpfungstiefe.