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13.04.2016 | Energieeffizienz | Im Fokus | Online-Artikel

Bewirtschaftung von Immobilien bewerten und zertifizieren

verfasst von: Jürgen Bruder

2:30 Min. Lesedauer
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Neuer Standard "TÜV PROFiCERT-plus NBI-THM" zertifiziert langfristig rentablen Betrieb von Gebäuden. Die Vorteile des Verfahrens erläutert Jürgen Bruder.

Etwa 75 Prozent der Kosten einer Immobilie entstehen im laufenden Betrieb. Die professionelle Verwaltung und Optimierung von Gebäuden ist deshalb längst Gegenstand der Wissenschaft. Der neue Standard "TÜV PROFiCERT-plus Nachhaltiger Betrieb von Immobilien" zertifiziert und bewertet als eines der ersten Verfahren die Qualität der Bewirtschaftung von Immobilien. Damit zielt das Zertifikat nicht in erster Linie auf Planung oder Bau eines Objektes, sondern lässt sich gleichermaßen auf den Betrieb von Bestandsimmobilien und Neubauten anwenden.

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TÜV Hessen arbeitet bei dem Verfahren in enger Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) zusammen. Der Zertifizierungsprozess wurde gemeinsam mit Professor Dr. Frank Ehrenheim entwickelt, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Facility Management-Forschung. Mit dem Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement tangiert die Zertifizierung wesentliche operative Felder der Immobilienverwaltung. Die während des Auditierungsprozesses abgeprüften Kriterien liefern belastbare Fakten und das Fundament für den Aufbau eines Wissensmanagements. 

Erste Referenzimmobilien bereits erfolgreich zertifiziert

Als Pilotprojekt erhielt 2015 ein Bürokomplex im Gießener Aulweg das zukunftsweisende Zertifikat. Das in den 1950er und 1960er Jahren errichtete Gebäude wurde 2012 und 2013 umfassend revitalisiert. Im Auftrag des Eigentümers, der Aulweg Center GbR in Gießen, wurden die technischen Anlagen modernisiert und an die Anforderungen des Standards angepasst. Auch das exklusive Bürogebäude „Romeo und Julia“ im Frankfurter Westend kann sich seit März 2016 mit dem Zertifikat "TÜV PROFiCERT-plus NBI-THM" schmücken. Das 1971 erbaute Gebäude, heute in den Händen der AFIAA Swiss Foundation for International Real Estate Investments aus Zürich, besitzt nach einer Kernsanierung im Jahr 2009 mit einer ökologischen Doppelfassade und energieeffizienter Haustechnik beste Voraussetzungen für den nachhaltigen Gebäudebetrieb.

Ergebnisse liefern Grundlage für kontinuierliches Nachhaltigkeitsmanagement

Energieverbrauch und Energiemanagement gehören zu wichtigen Stellschrauben, die im Auditierungsprozess neu bewertet und justiert werden. Zu den zehn umfassenden Kategorien des Fragenkatalogs gehören unter anderem Betreiberverantwortung, Umweltmanagement, allgemeine Nutzungskosten und Nutzerzufriedenheit. Die Ergebnisse aus den überprüften Kategorien markieren erforderliche Veränderungen und somit den Beginn eines kontinuierlichen Nachhaltigkeitsmanagements. Der Betrieb der Immobilie wird auf Basis der vorliegenden Ergebnisse stetig weiter optimiert. Direkte und indirekte Effekte der Zertifizierung sind etwa die Senkung von Energie- und allgemeinen Nutzungskosten, ein professionalisiertes Facility Management, Wertsteigerung, bessere Vermietbarkeit und Imagegewinn. So ist die Zertifizierung sowohl für Eigentümer und Betreiber, als auch für Nutzer und Mieter von Immobilien von Interesse. 

Lernnetzwerk Klimaneutralität
Der Autor dieses Beitrags ist Mitglied im Lernnetzwerk Klimaneutralität. Mit dem "Lernnetzwerk" sollen Kompetenzen bezüglich Nachhaltigkeit und Klimaschutz gebündelt werden. Die Mitglieder unterstützen damit das Land Hessen im Projekt "CO2-neutrale Landesverwaltung" bei dem Ziel, bis 2030 eine klimaneutral arbeitende Verwaltung zu erreichen. Dabei fließt Wissen aus den unterschiedlichen Fachbereichen ein, um einen gemeinsamen Mehrwert zu erzielen.


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