Die Attraktivität von Elektrofahrzeugen hängt maßgeblich von deren Alltagstauglichkeit ab, die wesentlich von der Reichweite bestimmt wird.
Bosch
Unter der Führung von Mahle haben sich die Unternehmen Bosch, Daimler, Sitronic sowie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) im Verbundprojekt "Ganzheitliches Thermomanagement im E-Fahrzeug (Gate)" das Ziel gesetzt, durch ein optimiertes Thermomanagement den elektrischen Energiebedarf für die Fahrzeugheizung und die Temperierung der Komponenten des Antriebs gegenüber heutigen Lösungen deutlich zu minimieren. Jetzt, nach Abschluss des Projekts, liegen die Ergebnisse vor.
Da im E-Fahrzeug die Motorabwärme eines Verbrennungsmotors vollständig entfällt, muss die notwendige Heizenergie in der kalten Jahreszeit vollständig aus dem elektrischen Energiespeicher bezogen werden. Die Reduktion dieses Energiebedarfs trägt deshalb maßgeblich zur Reichweitenerhöhung bei. Ziel der Projektpartner war es deshalb, diesen Bedarf im Vergleich zu bisherigen eingesetzten elektrischen Heizern um 50 Prozent zu reduzieren und so die Reichweite des E-Fahrzeugs im Stadtverkehr um 25 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig sollten die neuen Systeme und Komponenten auch die strengen Anforderungen hinsichtlich Bauraum, Gewicht und Kosten erfüllen.
E-Auto-Reichweite im Stadtverkehr bei 0 Grad Celsius um 33 Prozent erhöht
Forschungsgegenstand war dabei der Einsatz einer Kühlmittel-/Kühlmittel-Wärmepumpe mit Kühlmittelventilen sowie die Erhöhung des Umluftanteils mit entsprechender Beschlags-Sensorik. Mit diesen Maßnahmen haben die Projektpartner die Zielsetzung des Projekts nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen: Um bis zu 80 Prozent haben die Projektpartner nach eigenen Angaben den Energiebedarf der Fahrzeugheizung bei einer Umgebungstemperatur von 0 Grad Celsius reduzieren und die Reichweite des E-Fahrzeugs im Stadtverkehr um 33 Prozent erhöhen können.
Das Verbundprojekt "Ganzheitliches Thermomanagement im E-Fahrzeug (Gate)" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West mit 2,9 Millionen Euro über drei Jahre gefördert.