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2015 | Buch

Energiemanagement

Für Fachkräfte, Beauftragte und Manager

verfasst von: Marko Geilhausen, Juliane Bränzel, Dirk Engelmann, Olaf Schulze

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Das Buch stellt die Anforderungen der ISO 50001 als Grundlage für eine Zertifizierung dar. Dabei wird immer die Sicht des Energiemanagementbeauftragten im Auge behalten, indem praktische Hinweise für die Umsetzung und zu den einzelnen Normenpunkten gegeben werden. Die Änderungen zur Vorgängernorm DIN EN 16001 sind dargestellt und Möglichkeiten der Integration eines Energiemanagementsystems in bestehende Systeme nach ISO 9001 und ISO 14001 werden beschrieben. Damit bietet das Buch sowohl Neueinsteigern als auch Routiniers eine wertvolle Hilfe, die in Form dieses Enchiridions zur Verfügung steht.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen und Anforderungen

Frontmatter
1. Einleitung
Marko Geilhausen
Zusammenfassung
Die Themen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind aktuelle Schlagworte in der Wirtschaft.
Nachhaltigkeit bedeutet dabei die langfristig effiziente Nutzung der verfügbaren Ressourcen und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie anderer negativer Umweltauswirkungen von Unternehmen und Geschäftsprozessen. Dabei werden die Langzeitfolgen von Entscheidungen in den Vordergrund gerückt und Maßnahmen nicht ausschließlich auf der Grundlage kurzfristiger Kosteneffekte durchgeführt.
Besonders vor dem Hintergrund der stetig steigenden Energiepreise, neuer gesetzlicher Anforderungen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und dem steigenden öffentlichen Interesse an den Umweltauswirkungen von Unternehmen rückt auch Energiemanagement in der öffentlichen Diskussion stärker in den Fokus.
Die Einführung eines Energiemanagement (EM) kann einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Nachhaltigkeit und somit zur Erhaltung der Umwelt und durch Reduzierung der Energiekosten auch zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens leisten.
Für Energiemanagement (EM) gibt es verschiedenste Ansätze und Gestaltungsmöglichkeiten. Das Energiemanagement kann dabei grundsätzlich aus zwei Perspektiven betrachtet werden.
Marko Geilhausen
2. Energiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001:2011
Marko Geilhausen
Zusammenfassung
Ein ganzheitliches Energiemanagement, wie es die ISO 50001 anstrebt, betrachtet alle Aspekte des Umgangs mit Energie gleichermaßen und integriert das Energiemanagement in die Strategie und die Organisation des Unternehmens. Dabei werden sowohl aus der technischen, als auch aus der organisatorischen Perspektive heraus mehrere Ziele verfolgt: die Senkung des Energieverbrauches, die Senkung der Energiekosten und die Steigerung der Energieeffizienz.Die Gründe für die Einführung eines Energiemanagementsystems nachISO 50001 sind ebenso vielfältig wie die Unternehmen, die sich für ein solches System entscheiden.
Marko Geilhausen

Wirtschaftlicher Rahmen

Frontmatter
3. Energiebeschaffung für Unternehmen
Olaf Schulze
Zusammenfassung
Ohne Energie funktioniert nichts in der modernen Industriegesellschaft!
Energie wird für sämtliche Produktionsprozesse, im Haushalt; im Handel und im Gewerbe, in der Verwaltung sowie für unsere Mobilität benötigt. Des Weiteren findet sie Verwendung für mechanische Energie, zur Beleuchtung, Klimatisierung und als Prozess- und Raumwärme.
Elektrizität ist dabei der Energieträger, der aus Primärenergie, insbesondere Stein- oder Braunkohle und Kernkraft oder aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Sie muss deshalb in jedem Unternehmen wie andere Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen, beschafft werden.
Im Kalenderjahr 2013 verbrauchte die gesamte Bundesrepublik Deutschland, wie in Abb. 3.1 zu sehen, 14.005 PJ, umgerechnet 3.863.333 GWh Primärenergie, davon
  • 33,4 % Erdöl,
  • 22,3 % Erdgas,
  • 12,8 % Steinkohle,
  • 11,7 % Braunkohle,
  • 7,6 % Kernkraft,
immerhin 11,5 % erneuerbare Energie und im Übrigen sonstige Quellen, und damit 2,6 % mehr als im Vorjahr 2012 = 13.643 PJ.
Erdgas, Erdöl und Steinkohle werden größtenteils nach Deutschland importiert, wobei wiederum das (strom)preisrelevante Erdgas vor allem zu 38 % aus Russland. zu 20 % aus Norwegen und zu 26 % aus den Niederlanden eingeführt wird.
Die ebenfalls (strom)preisrelevante Steinkohle wird derzeit zu 14 % aus anderen EU-Staaten, davon mehr als die Hälfte aus Polen, zu 24 % aus Russland, zu 20 % aus den USA, zu weiteren 20 % aus Kolumbien und zu 9 % aus Australien eingeführt. Schon 2014 wird Südafrika zum für Deutschland drittbedeutendsten Lieferland aufsteigen (vgl. Verkehrsrundschau 2014).
Olaf Schulze
4. Wirtschaftlichkeitsberechnung
Juliane Bränzel
Zusammenfassung
Der Abschnitt „Wirtschaftlichkeitsberechnung“ bietet eine kompakte und leicht verständliche Einführung in die wichtigsten Methoden zur ökonomischen Beurteilung von Investitionsprojekten. Auch ohne wirtschaftliches Vorwissen versetzen die Erläuterungen den Leser in die Lage, die in der Praxis gebräuchlichsten Ansätze nachzuvollziehen und anzuwenden. Dazu gehören neben der Amortisationszeit oder der Rentabilität beispielsweise auch der Kapitalwert, der Interne Zinsfuß oder die Stromgestehungskosten. Jede Methode wird übersichtlich anhand einer Beschreibung und einer Formel vorgestellt sowie anschließend in einer einfachen Beispielrechnung angewendet. Ergänzende Erläuterungen zu den Vor- und Nachteilen jeder Methode schulen das individuelle Urteilsvermögen. Damit wird die Auswahl eines geeigneten Ansatzes zur Wirtschaftlichkeitsberechnung für jeden Praxisfall möglich. Abschließend führt das Kapitel in die Anwendung von Sensitivitätsanalysen ein, einem unerlässlichen Werkzeug für eine fachlich fundierte Handlungsempfehlung.
Juliane Bränzel

Technik und Praxis

Frontmatter
5. Energiedatenmanagement
Dirk Engelmann
Zusammenfassung
Ein Energiedatenmanagement beschreibt den Umgang mit Energiedaten – von der Datenerfassung bis hin zur Analyse und Auswertung. So schlicht die Beschreibung ist, so groß sind doch die Missverständnisse und so verschieden die Interpretationen.
Das Energiedatenmanagement (kurz EDMS) ist elementarer Bestandteil des Energiemanagementsystems und gerade deshalb auch ein häufiger Grund von begrifflicher Verwechselung: Ein Energiedatenmanagementsystem ist kein Energiemanagementsystem! Ein Energiedatenmanagement ist auch per se kein automatisches Energiedatenerfassungssystem. Der Aufbau, das Wesen und der sinnvolle Einsatz eines Energiedatenmanagementsystems sind Gegenstand der folgenden Abschnitte. Zur grundlegenden Struktur vgl. Abb. 5.1.
Die Funktionen des Energiedatenmanagementsystems (EDMS) sind die Erfassung und Bereitstellung von Informationen zum Betrieb, Wartung und Berechnung von Kennzahlen im Hinblick auf die Analyse und Auswertung von Energiedaten. Die Auswertung der Energiedaten mit einer stetigen und regelmäßigen Überwachung wird als (Energie-)Monitoring bezeichnet.
Ziel des Energie-Monitoring ist die Kontrolle der Kenngrößen mit der Fähigkeit der Warnung bei Abweichungen, der Diagnose von unnötigem Energieverbrauch und der Optimierung der Energieeffizienz durch Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen.
Das Energiedatenmanagement geht über den Anwendungsbereich des technischen Gebäudemanagements (TGM) und der Prozessleittechnik hinaus – es betrifft alle energierelevanten Bereiche, insbesondere Prozesse und Anlagen (Abb. 5.2).
Dirk Engelmann
6. Contracting
Marko Geilhausen
Zusammenfassung
Ein Ansatz, der den technischen und organisatorischen Ansatz des Energiemanagements verbindet, ist das Contracting. Hierbei wird vor dem Hintergrund begrenzter verfügbarer Finanzmittel für Sanierungsmaßnahmen und fehlendem Know-how für eine energiesparende Betriebsweise die Einbindung eines spezialisierten Dienstleisters in die Energieversorgung des Unternehmens betrieben.
Dabei wird im Contracting zwischen vier grundlegenden Varianten unterschieden:
  • Energieliefer-Contracting,
  • Einspar-Contracting,
  • Finanzierungs-Contracting,
  • technisches Anlagenmanagement.
Wobei das Energieliefer- und das Einspar-Contracting die weitaus häufiger vorkommenden Arten des Contractings darstellen.
Marko Geilhausen
Backmatter
Metadaten
Titel
Energiemanagement
verfasst von
Marko Geilhausen
Juliane Bränzel
Dirk Engelmann
Olaf Schulze
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-02834-3
Print ISBN
978-3-658-02833-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02834-3