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19.04.2016 | Energiespeicher | Schwerpunkt | Online-Artikel

Leitfaden für Energiespeicher zeigt Normungsbedarf

verfasst von: Sabine Voith

2:30 Min. Lesedauer

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Ziel der nun erschienenen Normungsroadmap Energiespeicher ist es, Bereiche mit strategischer Bedeutung aufzuzeigen, die es weiter zu entwickeln gilt. Betrachtet werden fünf Technologiefelder.

Komplexe, automatisierte Versorgungsstrukturen und neue Lösungen werden mit Normen und Standards leichter und effizienter umsetzbar, so die DIN (Deutsches Institut für Normung). Sie arbeitet an flexiblen Lösungen rund um Energiespeicher und Lastmanagement mit. Ein Ziel ist es, deutsche Technologien auch in internationalen Märkten zu positionieren. Viel Potenzial für die Speicherung von Energie sieht die DIN im gut ausgebauten Gasnetz und in der Weiterentwicklung von Speichertechnologien.

In Zusammenarbeit mit der DKE (Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE), dem DVGW (Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches), VDI (Vereins Deutscher Ingenieure) und mit Experten aus Industrie und Wissenschaft hat sie die „Deutsche Normungsroadmap Energiespeicher“ erarbeitet.

Fünf Technologiefelder im Blick

Die Normungsroadmap behandelt alle Speichertechnologien, die im Kontext der Energiewende relevant werden können. Sie benennt Normen und Standards innerhalb der fünf Technologiefelder: thermische Speicher, elektrochemische Speicher, chemische Speicher, elektrische Speicher und mechanische Speicher.

Empfehlung der Redaktion

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Vergleich der Speichersysteme

Energiespeicher können vielfältig klassifiziert werden (s. ▶ Kap. 1 und 2). Sie existieren in einer Vielzahl verschiedener Technologien in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten und Entwicklungsstadien (s. ▶ Kap. 3–5). Dieses Kapitel stellt die verschiedenen Möglichkeiten zur Energiespeicherung gegenüber und vergleicht sie.


Energiespeicher müssen im Kontext mit den relevanten Sektoren Strom, Wärme und Mobilität betrachtet werden, so die DIN. Die Springer-Autoren Michael Sterner und Ingo Stadler erörtern dies im Buchkapitel „Speicherbedarf in der Stromversorgung". Ihrer Meinung nach wird der Speicherbedarf beim Stromnetzausbau nach Plan und der Nutzung von Flexibilitäten in Erzeugung und Verbrauch erst ab einem Anteil von 60 bis 80  Prozent erneuerbarer Energien an der Stromversorgung eine relevante Größenordnungen erreichen.

Normen schaffen oder anpassen

In der Deutschen Normungsroadmap Energiespeicher wird betrachtet in welchen Bereichen Speicher benötigt werden, der Stand des Regelwerks und wo Normungsbedarf besteht. In Bereichen, in denen wenige oder keine Normen und Standards existieren, werden entsprechende Vorhaben initiiert. Bestehen bereits Regelwerke, werden die Normen und Standards angepasst. Diese betrifft die Themenfelder elektrochemische, chemische und thermische Speicher. Es sollen unter anderem Doppelnormungen vermieden oder die Struktur und Übersichtlichkeit verbessert werden.

Im Bereich thermische Speicher für industrielle Anlagen herrscht wiederum Diskussionsbedarf. Auch für Speicher in der Gebäudetechnik gibt es einen Bedarf an technischen Regeln, wie die Normung von Schnittstellen der Speicher zum Energienetz.

Leitfaden für zukünftige Projekte

Die Roadmap dient als Leitfaden für zukünftige Projekte. Da die Entwicklung von Speichertechnologien noch lange nicht abgeschlossen ist, wird die Normungsroadmap in regelmäßigen Abständen aktualisiert und bewertet. Interessierte Experten und die Öffentlichkeit können sich bei der Weiterentwicklung einbringen.

Die Normung wirkt sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Energiespeicher aus, wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Grußwort erläutert: „Sie schafft eine Voraussetzung für eine Massenfertigung und trägt dazu bei, dass sich technisches Wissen und Innovationen schneller verbreiten.“ In der Batteriespeichertechnologie trage sie zur Produktsicherheit bei, außerdem erleichtere sie den Markteintritt.

Im Buchkapitel „Netzdienlicher Einsatz von Speichersystemen in Verteilungsnetzen“ stellen die Springer-Autoren Sören Schrader et al. fest, dass dezentrale Speicher in Niederspannungsnetzen eine Option darstellen, um den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. 

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