Kernfusion ist Energiegewinnung nach dem Vorbild der Sonne.
Andreas Burkert
Im sonnigen Kalifornien gelang die Kernfusion. Für eine kurze Zeit konnten Forscher mehr Energie erzeugen als sie für das Erzeugen einsetzten. Doch wie sicher, vor allem wie effizient ist die klimafreundliche Stromerzeugung?
Nicht Spalten, fusionieren. So lautet die Formel, mit der sich künftig alle Energieprobleme lösen lassen. Das jedenfalls ist der Wunsch der kalifornischen Forscher staatlichen Labor National Ignition Facility, die soeben erfolgreich, wenn auch nur für eine Milliardstel Sekunde, Energie aus dem Laserbeschuss von Kügelchen aus gefrorenem Wasserstoff gewinnen konnten. Ihnen gelang eigenen Angaben zufolge, mehr Energie herausbekommen haben, als sie zuvor hineingesteckt hatten. Auch wenn die gewonnene Energie gerade mal die von zwei AA-Batterien entsprach. Das Ereignis wird als Fortschritt gefeiert. Doch es gibt Bedenken.
So sieht zum einen die Energiebilanz schlecht aus: Nur etwa ein Prozent der Laserenergie, die aufgebracht wurde, kam als Fusionsenergie raus. Obschon seit den fünfziger Jahren Forschungsanstrengungen unternommen werden, durch kontrollierte Verschmelzung von Wasserstoffkernen zu Helium Energie zu gewinnen. Noch immer konnten wesentliche Probleme nicht gelöst werden. Vor allem die wirtschaftliche Tragbarkeit der Kernfusion ist heute schwer zu beurteilen“, schreibt Springer-Autor Valentin Crastan in seinem Fachbuch „Elektrische Energieversorgung 2“ (ab Seite 489).
Kernfusion als niemals versiegende Energiequelle
Mit Hochdruck arbeitet die internationale Gemeinschaft daran, die Fusion als niemals versiegende Energiequelle zu nutzen. Zusammen mit der Solarstrahlung ist die Kernfusion langfristig die einzige Energiequelle mit praktisch unbegrenztem Potential. Sollte es also gelingen, die Kernfusion stabil am Laufen zu halten, wäre es möglich, mit dem Verschmelzen von einem Kilogramm Wasserstoff zu Helium genau so viel Energie zu erzeugen, wie es sonst nur mit rund elftausend Tonnen Steinkohle möglich ist.