Die Wärmewende als Bestandteil der Energiewende ist noch nicht in Gang gekommen. Ein Leitfaden soll auf kommunaler Ebene Hilfestellung bei der Vernetzung der Akteure bieten.
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Die energiepolitischen Ziele Deutschlands erfordern nicht nur in der Stromversorgung eine tief greifende Transformation, sondern auch einen radikalen Umbau der Wärmeversorgung. Während bei der Integration erneuerbarer Energien in die Stromversorgung bereits deutliche Erfolge erzielt werden konnten, hinkt die Energiewende im Bereich der Wärmeversorgung hinterher, sowohl hinsichtlich des Ziels einer Reduktion der Energienachfrage als auch beim Ziel einer Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung.", schreibt Susanne Schubert in ihrem Fachartikel "Ausbau von Wärmenetzen vs. energetische Sanierung? – Umgang mit konkurrierenden Strategien zur Umsetzung der "Wärmewende" auf kommunaler Ebene", erschienen im Mai 2016 in der Fachzeitschrift "Raumforschung und Raumordnung".
Unterstützung für die strategische Planung einer erneuerbaren Wärmeversorgung auf lokaler Ebene bietet der Leitfaden "Ein Netzwerk für die Wärmewende", den die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) herausgegeben hat. Der Leitfaden gibt einen Überblick, wie ein Netzwerk zur Förderung der lokalen Wärmeversorgung auf Basis von Bioenergie und anderen Erneuerbaren Energien auf den Weg gebracht werden kann.
Wärmeversorgung strategisch planen
Die Wärmewende wird durch die Bestandteile Energie einsparen, Verbesserung der Energieeffizienz und Nutzung regenerativen Energien getragen. Bei der Nutzung der regenerativen Energien dominiert derzeit nach Angaben der AEE die Biomasse den Wärmemarkt mit einem Anteil von fast 87 Prozent. Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Power-to-Heat-Anlagen werden hinzukommen. Viele verschiedene Akteure kommen bei der Erzeugung von Wärme zusammen. Es ist daher sinnvoll die Versorgung mit Wärme strategisch zu planen. Zuvor muss analysiert werden, welche Energieträger für die lokalen Gegebenheiten am besten geeignet sind. Auch sollen die angestrebten Effizienzziele festgelegt werden, rät der Leitfaden. All dies kann mit einem funktionierenden Netzwerk voran gebracht werden. Eine wesentliche Rolle kommt hierbei den Kommunen zu.
Der Weg zum Netzwerk
Die Anbahnungsphase auf dem Weg zur Gründung des Netzwerkes soll ergebnisoffen aber mit definierten Erfolgsindikatoren gestaltet werden, rät der Leitfaden. Welche Erfolgsindikatoren definiert werden können, wird übersichtlich dargestellt. Für die Zusammensetzung des Netzwerkes ist dann die Akteursanalyse wichtig. Die vorhandenen Kompetenzen und die Motive der Akteure müssen bekannt sein, um sie dann im Netzwerk mit der richtigen Rolle einzusetzen. Für die ebenfalls erforderliche Bestandsaufnahme des IST-Zustandes werden im Leitfaden die zu klärenden Punkte aufgelistet. Wie die konkrete Netzwerkbildung, die Projektarbeit und die Evaluierung der Arbeit im Netzwerk gestaltet werden kann, stellt der Leitfaden ebenfalls detailliert dar.