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15.08.2016 | Energiewende | Interview | Online-Artikel

"Wir werden zur Versachlichung der Debatten beitragen"

verfasst von: Günter Knackfuß

3 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Dr. Torsten Ehrke

möchte als Direktor des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende einen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien leisten, beim dem Natur- und Artenschutz nicht auf der Strecke bleiben.

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende als unabhängiger Ansprechpartner nahm am 1. Juli 2016 seine Arbeit auf. Springer Professional sprach mit dem Direktor des Zentrums, Dr. Torsten Ehrke.

Springer Professional: Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende ist aus einer Initiative der Umweltbewegung entstanden. Welche Schwerpunkte bilden das Grundgerüst ihrer Arbeit?

Dr. Torsten Ehrke: Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende versteht sich als neutraler und unabhängiger Ansprechpartner für alle Akteursgruppen der Energiewende, allerdings mit dem klaren Auftrag, eine naturverträgliche Energie-wende zu stärken. Wir werden zur Versachlichung der Debatten beitragen und die Konfliktklärung vor Ort unterstützen. Über unsere Internetseite www.naturschutz-energiewende.de kann jeder uns jederzeit Fragen stellen.

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Wie wollen sie den Dialog mit den Betroffenen führen?

Wir werden zwischen den Akteuren der Energiewende Fachdialoge initiieren und koordinieren. Sie dienen der Vernetzung und Vertrauensbildung und der gleichberechtigten Erarbeitung von Lösungen. Die Auswahl der Themen erfolgt in Abstimmung mit dem Beirat des Kompetenzzentrums. Die konkrete Festlegung von Fragestellungen, Zielen und Arbeitsschritten bleibt jedoch den Teilnehmern des Fachdialogs vorbehalten.

Haben sie dafür genügend kompetente Mediatoren?

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende wird in Zusammenarbeit mit einer universitären Einrichtung ab voraussichtlich Herbst 2016 eine Weiterbildung für professionelle Mediatorinnen und Mediatoren anbieten und finanziell fördern, konkret für Konflikte mit Naturschutzbezug. Die erfolgreichen Absolventen stehen uns dann zur Vermittlung in Konfliktfällen vor Ort oder auch zur Moderation eines Fachdialoges zur Verfügung.

Wo sehen sie die gegenwärtigen Hauptprobleme zwischen Naturschutz und Ausbau der Erneuerbaren?

Zum einen muss die Debatte um den Arten-, Natur- und Landschaftsschutz versachlicht werden. Wir brauchen mehr fachlich und empirisch begründete Fakten. Dazu werden wir unseren Beitrag leisten, auch indem wir Studien zum Artenschutz evaluieren und Schlussfolgerungen für die Praxis ziehen. Das zweite Problem sind die bestehenden und entstehenden Konflikte vor Ort im Zusammenhang mit der Planung und dem Bau von Erneuerbare Energien-Anlagen. Hier bieten unsere Mitarbeiter Verfahrensberatung an sowie die Moderation von Gesprächen und Aussprachen. Gerne können mit uns auch Vorträge und Workshops vereinbart werden, mit denen wir über aktuelle Erkenntnisse informieren. Das dritte Problem sind Vertrauensdefizite und Wissensdefizite zu bestimmten Verfahrensfragen, zu Methoden und Standards. Hier bieten wir unsere Fachdialoge als vertrauensbildende Maßnahmen an. Führt ein Fachdialog nicht zu gemeinsamen Lösungen, kann man zumindest zusammen einen Forschungsbedarf formulieren.

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende wird durch einen anerkannten Beirat unterstützt. Welche Aufgabenteilung besteht dabei?

Dem Beirat gehören derzeit 14 Mitglieder aus allen Akteursgruppen der Energiewende an. Sie wurden von der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz auf Vorschlag des Bundesumweltministeriums berufen. Sie werden ihre Erfahrungen aus Theorie und Praxis der Energiewende in die Arbeit des Kompetenzzentrums einfließen lassen und über geplante Projekte, Forschungsvorhaben und Kooperationen des Zentrums beraten.

Die Michael Otto Stiftung für Umweltschutz fungiert auch als Träger des Kompetenzzentrums. Warum wurde diese Struktur gewählt?

Das Kompetenzzentrum soll weitgehend unabhängig von politischer Weisung arbeiten können. Deshalb wurde in einer öffentlichen Ausschreibung ein starker Gesellschafter für die KNE gGmbH gesucht und gefunden. Die Michael Otto Stiftung ist ein anerkannter Akteur im Umwelt- und Naturschutz, der sich – in verschiedenen Dialogformaten – aktiv dafür einsetzt, dass sich die Akteure aus Naturschutz, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam den umweltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit stellen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit.

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