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1996 | OriginalPaper | Buchkapitel

Entdifferenzierung durch Industrialisierung: Zur Genese des Systems der ‚Platte‘ in der DDR

verfasst von : Christine Hannemann

Erschienen in: Die Platte Industrialisierter Wohnungsbau in der DDR

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag

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Die fast ausschließliche Anwendung der Großtafelbauweise war bis 1955 keine zentrale Vorgabe der Baupolitik in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der späteren DDR. Sie wurde lediglich als eine mögliche Technik neben anderen betrachtet. Eine ideologische Überhöhung der Industrialisierung, wie sie später mit der Gleichsetzung von Sozialismus und Industrialisierung des Bauens betrieben wurde, fand in diesem Zeitraum noch nicht statt. Gleichwohl wurde in diesen zehn Jahren nach 1945 strukturell und organisatorisch eine wesentliche Voraussetzung der späteren technokratischen Gleichschaltung des Bauwesens geschaffen: Die Zentralisierung aller wesentlichen gesellschaftlichen Funktionszusammenhänge in der Diktatur des sogenannten demokratischen Zentralismus. Die Machtübernahme durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland und die KPD/ SED setzte „in der SBZ in wenigen Jahren einen sozioökonomischen und politischen Umbruch durch, der gesellschaftlich eigenständige Institutionen zugunsten einer zugleich vielgliedrigen wie mono-organisatorischen Struktur abbaute“ (Meuschel 1992: 41).

Metadaten
Titel
Entdifferenzierung durch Industrialisierung: Zur Genese des Systems der ‚Platte‘ in der DDR
verfasst von
Christine Hannemann
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Vieweg+Teubner Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-91762-1_4