Bleiakkumulatoren bestehen aus Blei, Bleidioxidund verdünnter Schwefelsäure. Weltweit bedeutet das umweltgerechte Recycling eine große Herausforderung. Die Kooperation zwischen Ghana und Europa zeigt eine Option.
Alte Blei-Säure-Batterien - besser bekannt als Bleiakkus - können fast vollständig recycelt werden. Die Batteriesäure wird neutralisiert und das Blei wird nahezu vollständig zurückgewonnen. Das Recycling muss fachgerecht durchgeführt werden und daran mangelt es außerhalb Europas häufig. Die Säure wird in die Natur abgelassen, das Blei an offenen Feuern oder in Recyclinganlagen, die nicht dem Stand der Technik entsprechen, teilweise zurückgewonnen.
Im Rahmen des BMBF-Projektes "Globale Kreislaufführung strategischer Metalle: Best-of-two-worlds" (Bi2W) sind jetzt die ersten Container mit gut 20 Tonnen Blei-Säure-Batterien aus Ghana in Deutschland angekommen und fachgerecht recycelt worden. Aufgrund noch fehlender Alternativen vor Ort war der Export die sinnvollste Lösung.
Projekt "Best-of-two-worlds" erzeugt lokale Wertschöpfung
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Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie werden neue Recyclingstrukturen in Ghana und Ägypten aufgebaut und in Pilotvorhaben erprobt. Das Projekt soll lokale Wertschöpfung erzeugen, die Pilotvorhaben internationalen Sozial-, Gesundheits-und Sicherheitsstandards entsprechen sowie Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Komponenten, die nicht effizient und umweltfreundlich in der Region verwertet werden können, werden zu spezialisierten High-Tech-Raffinerien in Europa exportiert. Entsprechend werden beide Länder besser mit den Recyclingstrukturen der Industrieländer verbunden. Das Projekt adressiert ausschließlich lokal anfallende Schrotte und grenzt sich damit deutlich vom illegalen Handel mit Giftmüll und Elektroschrott ab.
Blei ist eines der wichtigsten Nichteisenmetalle
Im Buchkapitel "Wie Rohstoffe über unsere Zukunft entscheiden" stellt Springer-Autor Günter Pilarsky die wichtigen Rohstoffe für moderne Technologien vor. Dazu gehört nach Aluminium, Kupfer und Zink an vierter Stelle Blei (siehe Kapitel 2.1.2). Pilarsky weist darauf hin, dass insbesondere das Recycling alter Bleiprodukte inzwischen die wichtigste Quelle für die Bleiherstellung ist. Die Weltproduktion liegt bei etwa 6,7 Millionen Tonnen pro Jahr.