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20.10.2015 | Entsorgung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verfahren zur Behandlung von Biomasse startet in den Markt

verfasst von: Julia Ehl

1:30 Min. Lesedauer

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Rückstände aus Biomasse enthalten Nährstoffe, aber auch Schwermetalle und Krankheitserreger. Ein Verfahren zur Herstellung von energiereichem Öl, Gas und Koks ist marktreif. Die Abscheidung von Schwermetallen wird erforscht.

Die Bandbreite von nutzbaren Rückständen aus Biomasse ist groß: Gärreste, Tierexkremente, Restholz, Grünschnitt, Stroh, Ölpressrückstände, Kompostierungsreste und Klärschlamm sind die bekanntesten. Am Fraunhofer-Institut UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg wurde ein thermo-katalytisches Verfahren entwickelt, um diese Biomasse in hochwertiges Synthesegas, Bioöl, Biokohle und Wasser umzuwandeln. Das aus dem Institut ausgegründete Unternehmen Susteen Technologie GmbH hat nun die erste Anlage für die Verarbeitung der Biomasserückstände an den Schweizer Abwasserverband Altenrhein verkauft.

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"Mit der Auslieferung der ersten Anlage haben wir bewiesen, dass die TCR-Technologie bereit für den Start in den Markt ist", kommentiert der Geschäftsführer von Susteen, Thorsten Hornung die Auslieferung der Anlage. Betreiber ist die Fachhochschule Nordwestschweiz auf dem Gelände des Abwasserverbandes Altenrhein.

Nährstoffe zurückgewinnen und Schwermetalle abscheiden

Forscher an der Fachhochschule Nordwestschweiz wollen mit den Produkten aus der Anlage einen Weg finden, Nährstoffe aus Klärschlamm zurückzugewinnen und die enthaltenen Schwermetalle abzuscheiden. Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten sind nach der Verarbeitung des Klärschlamms durch das Verfahren bereits eliminiert, die Nährstoffe Phosphat und Stickstoff werden in der hergestellten Kohle gebunden. Wie die Kohle von den schädlichen Schwermetallen Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber und Zink befreit werden kann, wird im Forschungsprojekt an der Fachhochschule untersucht.

Phosphat-Rückgewinnung auf der Kläranlage

Über eine vom Land Rheinland-Pfalz geförderte großtechnische Anlage im Modellbetrieb der Firma Thermo-Systems berichten Markus Bux und Klaus Wasmuth im Fachartikel "Solare Trocknung, dezentrale Energiegewinnung und Phosphor-Recycling aus Klärschlamm". Ziel des Pilotprojektes ist die dezentrale Trocknung, energetische Verwertung und Rückgewinnung von Phosphat aus dem Klärschlamm direkt auf dem Gelände der Kläranlage durchzuführen und damit auch Transportwege einzusparen.

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