Die deutsche Industrie verbrauchte in 2012 etwa 47 Prozent des insgesamt in Deutschland erzeugten Stromes von ca. 600
TWh. Industriekraftwerke mit einer Kapazität von etwas unter 10 GW lieferten davon etwa 8 Prozent bzw. einen Anteil von
etwa einem Sechstel des eigenen Verbrauchs.
Für ein eigenes Industriekraftwerk sprechen mehrere Argument: In den Industriebetrieben verläuft der Bedarf an Wärme
und Strom häufig weitgehend zeitgleich, was den Einsatz energiesparender Kraft-Wärme-Koppelung ermöglicht. Das zweite
Argument adressiert Entsorgungsaufgaben, die eventuell mit einem eigenen Kraftwerk, zum Beispiel über die Verbrennung von
Reststoffen, kostengünstiger gelöst werden können. Überdies wird die Versorgungssicherheit in den meisten Fällen durch ein
eigenes Kraftwerk in Verbindung mit dem öffentlichen Netz erhöht. Allerdings erschweren die zahlreichen staatlichen
Eingriffen in den deutschen Strommarkt Bau und Betrieb eines Industriekraftwerkes.
Dieser Beitrag beschreibt die verschiedenen Kraftwerkskonzepte, die für unterschiedliche Primärenergiequellen und
Leistungsgrößen zur Verfügung stehen und gibt Kennzahlen und Beispiele, um erste Überlegungen zu einem Industriekraftwerk zu
unterstützen.
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