Diese Arbeit stützt sich in ihrer grundsätzlichen Betrachtungsweise und ihrem Gliedeningsaufbau auf den sozialwissenschaftlichen Strang der Systemtheorie. Bei der sozialwissenschaftlichen Systemtheorie handelt es sich nicht um ein einheitliches Theoriegebilde, sondern es werden darin verschiedene Stromungen zusammengefasst. Beim Aufbau dieser Arbeit wird auf den kybernetisch-systemtheoretischen Ansatz von Niklas Luhmann Bezug genommen.
Als erster Schritt zur Entwicklung des Systemisch-integrativen Fuhrungsmodells werden Systeme und Subsysteme definiert. Abgrenzungskriterien sind, aufgrund des Forschungsinteresses, verschiedene Komplexitatsgrenzen in Bezug auf die Forderung von Leistung.
Führungsdefinitionen gibt es unzählige. So einfach der Begriff Führung klingt, so unklar, unterschiedlich verwendet und unterschiedlich definiert ist er. Führung zu erfassen, zu beschreiben und abzugrenzen ist einigermaßen schwierig.
Während Neuberger (2002) als Endprodukt der Führung, den „Erfolg“ und damit den „Führungserfolg“ sieht, definiert Yukl (2002) die „Effektivität“ von Führung als das Kriterium von wesentlichem Interesse. Witte (1995) stellt „Effizienz“ in den Vordergrund der Führungsforschung.
Im vorangegangenen Abschnitt haben wir uns mit Kriterien von wesentlichem Interesse für die Führung wie Führungserfolg, Führungseffizienz und Führungseffektivität auseinandergesetzt.
Das Betrachtungsinteresse des Systemisch-integrativen Führungsmodells bezieht sich nicht auf Kennzahlen wie beispielsweise Gewinn, Umsatz Oder Shareholder Value, sondern auf die langfristige Förderung der Leistung in Organisationen durch Führung.
Die sechs Einflussfaktoren des Systemisch-integrativen Führungsmodells zur Optimierung der Arbeitseffizienz und Arbeitseffektivität
Betrachtet man das Zusammenwirken von den Reizen durch die Umwelt und den Reaktionen auf die Reize, so lässt sich auf Grundlage neurophysiologischer Erkenntnisse folgender Zusammenhang darstellen (siehe Abbildung 5)
An der „Außenstelle“ des menschlichen Wesens befindet sich die sensorische Einheit, die Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, etc.), die Informationen über äußere und innere Zustandsänderungen liefern. Das komplex organisiserte Zentralnervensystem stellt die motorische Einheit dar. Zwischen der sensorischen und motorischen Einheit eingeschoben sind „zwischengeschaltete Neuronen“, die im Grunde Sinneszellen darstellen. Neuronen sind jedoch darauf spezialisiert, nur auf einen universellen „Wirkstoff“ anzusprechen, nämlich auf die elektrische Aktivität afferenter Axonen, deren zahlreiche Verästelungen an den Dendriten anderer Neuronen enden.
Während der Begriff „Struktur“ relativ klar den Aufbau einer Organisation — somit die Aufbauorganisation — beschreibt, ist der Begriff „Organisation“ schon etwas vielfältiger und schwieriger beschreibbar. Häufig wird unter Organisation implizit die Struktur einer Organisation (= Aufbauorganisation) verstanden. Dass dies nicht den einzigen, wenn auch sehr wichtigen, Aspekt des Begriffs „Organisation“ darstellt, sei im Abschnitt 2.1. genauer beschrieben
Welche Bedeutung hat Kommunikation für die Führung? Untersuchungen haben ergeben, dass Führungskräfte 80% bis 90% der Arbeitszeit mit Kommunikation verbringen. Dieses Verständnis von Kommunikation beinhaltet nicht nur das Vier-Augen-Gespräch, sondern auch Gruppengespräche, Vorträge, Tagungen, Konferenzen, Telefongespräche, das Erstellen oder Lesen von Schriftstücken, etc. (v.Rosenstiel, 2003a).
Wie ist es möglich, dass solche Führungskrafte, die nach der gängigen Führungslehre alles falsch machen, trotzdem ein gutes Betriebsklima in ihrem Bereich haben?
Immer wenn Malik solchen Fragestellungen auf den Grund ging, kam Vertrauen als ein zentrales Element ins Spiel
Teams sind kleinere Gruppen von Menschen, deren Mitglieder unterschiedliche RoUen und Aufgaben haben, um einen gemeinsamen Zweck zu erfüllen.
In der Literatur treten verschiedene Bezeichnungen wie autonome Arbeitsgruppen, teilautonome Arbeitsgruppen, selbststeuernde Arbeitsgruppen, Arbeitsgruppen, Task-forces, self-managed Teams auf. Gemeinsam haben alle Ausprägungen, Formen und Bezeichnungen den Zweck, ein hohes Maß an Entscheidungsautonomie und VerhaltenskontroUe dem Team selbst zu überlassen (Manz/Sims, 1995; Cohen, 1991, Katzenbach/ Smith, 2001; Wellins/Byham/Wilson, 1991), wobei das Ausmaß der Entscheidungsautonomie unterschiedlich gestaltet werden kann. Bel dem Konzept der Teamarbeit wird davon ausgegangen, dass Informationen, Ressourcen, Aufgaben, Ziele, usw. durch die Selbststeuening der Teammitglieder effektiver eingesetzt bzw. erreicht werden. Das Konzept der Selbststeuening entspricht aus kybemetischer Sicht der Fähigkeit sozialer Systeme zur Selbstorganisation.
Saulovich AltschuUer, russischer Wissenschaftler in der früheren UdSSR, meldete mit 14 Jahren sein erstes Patent — ein Unterwasser-Atemgerät —s an. Später wurde AltschuUer Patentexperte bei der russischen Marine am Kaspischen Meer. Er unterstützte Erfinder bei der Anmeldung von Schutzrechtsansprüchen. Dadurch bekam er Einblicke in die Problemlösungsprozesse der Anmelder und begann systematisch, Patente zu studieren und zu katalogisieren, um Prinzipien für Innovationen herauszufinden. (Gundlach/Nähler, 2002.)
Umsetzung des Systemisch-integrativen Führungsmodells am Beispiel der Firma Carbo Tech Composites GmbH
Bei der Umsetzung des Systemisch-integrativen Führungsmodells in Unternehmen sind drei Prämissen, die sich aufgrund der Aufgabenstellung ergeben, zu beachten:
Es soil ein repräsentativer Überblick über die Ist-Situationen (Diagnose) der einzelnen Einflussfaktoren und deren Wirkungsweisen, die ich in den einzelnen Abschnitten des Teils 2 beschrieben habe, erhoben werden.
Zu vereinbarende Ziel-Werte und Interventionsmaßnahmen soUen von den Organisationsmitgliedern getragen und langfristig umgesetzt werden
Auf den benötigten Zeitaufwand und Zeitrahmen (Beginn der Untersuchung bis Umsetzungsmaßnahmen vereinbart und begonnen werden) ist ein Augenmerk zu lenken.
Zu Beginn dieses Abschnitts werden Informationen über die Firma Carbo Tech Composites GmbH dargestellt. Anschließend erfolgt die Beschreibung der Umsetzung des Systemisch-integrativen Führungsmodells bei diesem Unternehmen.